Wiedersehen für neue Eigner Überraschung in Berlin – Investor verkauft Ride Capital schon wieder

Gebäudefront an der Berliner Spree

Gebäudefront an der Berliner Spree: Hier – in unmittelbarer Nähe zum Techno-Club Watergate – hatte Ride bis zuletzt seine Büroräume. Foto: Imago Images / Emmanuele Contini

Das Hin und Her bei Ride Capital ist perfekt: Mit Felix Schulte und Christine Kiefer sind die zwei Gründer wieder zurück bei dem Unternehmen, das zwischenzeitlich vor der Pleite stand. Kiefer und Schulte haben das Berliner Start-up zurückgekauft und es – so steht es in einer Pressemitteilung – „finanziell abgesichert“. Für Ride beginne „eine neue Phase“.

 

Allerdings ist es nicht die erste neue Phase, die für die Ride in diesem Jahr begann. Im September meldete das Start-up nämlich überraschend Insolvenz an. Schuld daran war wohl ein Liquiditätsengpass, womöglich ausgelöst durch fehlgeschlagene Immobiliengeschäfte. Während damals die zwei Gründer sowie Samed Yilmaz die Geschäfte führten, änderte sich in der nächsten Phase die Führungsebene.

Denn als im November bekannt wurde, dass Ride Capital einen neuen Investor gefunden hat, waren die beiden Gründer schon nicht mehr als Geschäftsführer an Bord. Zwar hatten sie sich nach der Insolvenz noch um eine Rettung bemüht, laut „Finance Fwd“ hatte es aber hinter den Kulissen schon länger gebrodelt, weshalb Schulte und Kiefer nach einem Machtkampf wohl aus dem Führungsgremium abberufen wurden. Aber auch unter dem bisherigen Mitgesellschafter und dann neuem Hauptinvestor – die Beteiligungsgesellschaft Alera Capital von Raoul Heraeus aus dem Umfeld der gleichnamigen Unternehmerfamilie – hat sich die Situation wohl nicht beruhigt. Zwischenzeitlich wurden Gehälter nicht gezahlt, der Investor wollte den Geschäftsbetrieb einstellen.

Gründer zahlen laut Medienbericht „Bruchteil“ des letzten Kaufpreises

Kiefer und Schulte wollen genau das nun verhindern, wie Schulte versichert: „Wir können all unseren Kunden ab Tag 1 den gewohnten Service bieten, sie gemeinsam mit unseren Partnern steuerlich betreuen, Wertpapiere verbuchen und Jahresabschlüsse erstellen.“ Ab Januar wolle Ride Capital auch wieder Neukunden aufnehmen. Neben den Gründern wechsle zudem auch das „bewährte Kernteam“ zurück zum Unternehmen, auch die Partnerschaft mit BKS über die Ride Steuerberatung werde fortgeführt.

Heraeus respektive Alera Capital zahlte als Investor 630.000 Euro für die Ride-Anteile. Nun läge der Kaufpreis bei einem „Bruchteil“ dieser Summe, zitiert „Finance Forward“ Schulte. Nun wolle man den Geschäftsbetrieb von Ride stabilisieren und ausbauen. „Wir wissen, dass die vergangenen Monate mit Unsicherheiten verbunden waren“, erklärt Schulte.

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