Investmentkonferenz von Lupus Alpha Institutionelle sind sich bei expansiver Geldpolitik uneins

Die Diskussions-Runde der Konferenz (v.l.): Dieter Lehmann, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter der Vermögensanlage der Volkswagenstiftung, Stefan Hloch, Vice President Treasury und Asset Management bei E.ON, Alexander Raviol, Partner beim Gastgeber Lupus Alpha, Sven Jari Stehn, Volkswirt bei Goldman Sachs und Moderatorin Corinna Wohlfeil.

Die Diskussions-Runde der Konferenz (v.l.): Dieter Lehmann, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter der Vermögensanlage der Volkswagenstiftung, Stefan Hloch, Vice President Treasury und Asset Management bei E.ON, Alexander Raviol, Partner beim Gastgeber Lupus Alpha, Sven Jari Stehn, Volkswirt bei Goldman Sachs und Moderatorin Corinna Wohlfeil. Foto: Markus Kirchgessner / Lupus Alpha

Mehr als 250 institutionellen Investoren mit einem betreuten Vermögen von rund 500 Milliarden Euro haben an der diesjährigen Investmentkonferenz von Lupus Alpha in Frankfurt teilgenommen. Davon haben nach Angaben des Veranstalters mehr als 160 Teilnehmer die Ted-Fragen während der Vorträge beantwortet. Unter anderem waren Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder, Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung oder der ehemalige belgische Premierminister Guy Verhofstadt als Sprecher geladen.

Hier die Auswertung zu den TED-Fragen:

1. Wann und wie endet die Politik des billigen Geldes in Europa?

Antwortmöglichkeiten (zwei Antworten) in Prozent
Draghi beginnt mit Ausstieg noch während seiner Amtszeit bis Ende 2019 25
Auf unabsehbare Zeit (2019ff) expanisve Geldpolitik 23
Der Ausstieg wird bis Ende 2019 erfolgreich gemanagt 20
Ein geordneter Ausstieg ist nicht mehr möglich. Preisblasen werden platzen, eine Krise ist programmiert 32

Bei der Frage nach dem Ende der expanisven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) herrscht offensichtlich große Uneinigkeit unter den Institutionellen. Die meisten Teilnehmer (32 Prozent) sehen zwar keine Möglichkeit mehr, wie der Markt heil aus dem Szenario aussteigen soll. Dagegen sind aber immerhin noch 20 Prozent optimistisch, das ein geordneter Ausstieg aus dem billigen Geld bis Ende 2019 erfolgt.

Unterstützt wird diese Annahme durch ein Viertel der Befragten, die zumindest an den Beginn einer schrittweisen Verringerung der geldpolitischen Maßnahmen in Europa glauben. Schließlich rechnen 23 Prozent der Teilnehmer damit, dass die ultralockere Geldpolitik über die Amtszeit von EZB-Chef Mario Draghi hinaus (ab November 2019) die Märkte  bestimmen wird.

2. Mit welchem US-Zinsszenario rechnen Sie bis Ende 2018?

Antwortmöglichkeiten (nur eine Antwort) in Prozent
Keine weitere Veränderung 11
Leichter Zinsanstieg bis 2,5 Prozent 85
Starker Zinsanstieg über 2,5 Prozent 5

Eine klare Tendenz zeigt sich hingegen bei der künftigen Entwicklung der Zinsen in den USA: Eine deutliche Mehrheit der Investoren erwartet, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen moderat weiter anheben wird bis Ende 2018.

3. Wie werden sich die Aktienmärkte in den USA 2018 entwickeln?

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Antwortmöglichkeiten (nur eine Antwort) in Prozent
USA: Seitwärts 12
USA: Wir sehen neue Rekorde 14
USA: Der Aktienmarkt wird korrigieren 5
Europa: Seitwärts 15
Europa: Wir sehen neue Rekorde 42
Europa: Die europäischen Aktienmärkte werden korrigieren 12

Beim Ausblick auf die beiden wichtigsten Aktienmärkte bevorzugt die Mehrheit (43 Prozent) der institutionellen Anleger den europäischen Aktienmarkt oder erwartet zumindest, dass sich die Hausse auch 2018 fortsetzt. Korrekturen halten die Befragten auf beiden Märkten für eher unwahrscheinlich.

4. In welche Anlageklassen werden Sie 2018 neu oder stärker investieren? 

Antwortmöglichkeiten (zwei Antworten, in Prozent)

Aktien 29 Infrastruktur 6
Staatsanleihen 2 Loans/CLO/Private Debt 9
Unternehmensanleihen 5 Private Equity 12
Smart Beta 3 Immobilien 15
Volatiltät 12 Rohstoffe 8

Aktien bleiben das erste Mittel der Wahl für Institutionelle. Nahezu ein Drittel plant nächstes Jahr neue oder weitere Investitionen in diese Anlageklasse. Während Anleihen und ETF-Strategien wenig Interesse hervorrufen, sehen die Befragten Chancen bei Immobilien (15 Prozent), Private Equity (12 Prozent) und Volatilität (12 Prozent).