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Investieren in Schwellenländern Hoffnung auf Impfstoff stärkt Anlegervertrauen in Asien

Auftakt zum 30. Internationalen Bierfestival im chinesischen Quingdao (Juli/August 2020)

Auftakt zum 30. Internationalen Bierfestival im chinesischen Quingdao (Juli/August 2020): In China sind Industrieproduktion und verarbeitendes Gewerbe bereits auf das Niveau vor dem Pandemieausbruch zurückgekehrt. Foto: imago images / VCG

Die jüngsten Entwicklungen in den asiatischen Schwellenmärkten stimmen zuversichtlich: Die asiatischen Märkte legten im August zu und schnitten damit im Vergleich zu den übrigen Schwellenländern am besten ab. Die Aktienmärkte von China, Indien und Indonesien verzeichneten bemerkenswerte Gewinne. Stärkere Aktivitäten im Dienstleistungssektor und weitere verbesserte Indikatoren in China deuteten auf eine anhaltende Erholung der Wirtschaft hin. Zuversichtlich stimmt, dass China und die USA weiterhin zu ihrem Handelsabkommen stehen, auch wenn die US-Regierung neue Auflagen für chinesische Technologieunternehmen anordnet. In Indien überlagern besser als erwartet ausgefallene Unternehmensgewinne den Aufwärtstrend bei den Covid-19-Fallzahlen.

Währenddessen mussten die Aktienmärkte in Malaysia, Thailand und Taiwan zurückstecken. Thailand verzeichnete im zweiten Quartal einen starken Wirtschaftsrückgang, während regierungsfeindliche Proteste die politische Unsicherheit schürten. Und in Taiwan revidierten Anleger ihre Aussichten für bestimmte Zulieferer des Informations- und Kommunikationstechnologie-Anbieters Huawei wegen verschärfter US-Sanktionen.

Indien: Aktien noch unter ihrem langjährigen Durchschnitt

Ende August begannen in Indien die Infektionszahlen zu steigen: Das Land hat seine Quarantänebestimmungen weiter gelockert und die Wirtschaftsaktivitäten nehmen allmählich wieder Fahrt auf. Immerhin wurde kein entsprechender Anstieg der Sterblichkeitsraten gemeldet, was auf verbesserte Behandlungen und umfassendere Tests zurückzuführen ist. Dies könnte zwar die Unsicherheit hinsichtlich des Tempos der wirtschaftlichen Erholung erhöhen. Die staatlichen Impulse sollten jedoch nach und nach in der Realwirtschaft Wirkung zeigen.

Der indische Aktienmarkt wird weiterhin mit einem Abschlag gegenüber seinem langfristigen Durchschnitt gehandelt. Es ist davon auszugehen, dass die von der Regierung auf den Weg gebrachten Reformen und die Erwartungen eines schnelleren Gewinnwachstums eine Neubewertung des Aktienmarkts unterstützen könnten. Das derzeit schwierige makroökonomische Umfeld stärkt vor allem größere, breit aufgestellte Unternehmen. So haben beispielsweise ertragsstarke Banken des Privatsektors ihren Vorsprung auf Kosten der schwächeren Banken des öffentlichen Sektors ausgebaut. Es sind insbesondere eine Reihe von strukturellen Wachstumstreibern, die unsere positiven langfristigen Erwartungen für indische Aktien untermauern.

China: Stabil an der Weltmarktspitze

Wir gehen davon aus, dass die Beziehungen zwischen den USA und China weiterhin volatil bleiben werden. Mit Blick auf die längerfristigen Aussichten Chinas bleiben wir jedoch zuversichtlich, da das Land im zweiten Quartal mit beeindruckendem Wirtschaftswachstum aus der Covid-19-Krise hervorgegangen ist. Die Erwartungen für ein starkes Wachstum im Gesamtjahr haben sich dadurch erhöht. Obwohl beim Binnenkonsum noch Luft nach oben bleibt, sind andere Wirtschaftsindikatoren wie die Industrieproduktion und das verarbeitende Gewerbe bereits auf das Niveau vor dem Pandemieausbruch zurückgekehrt. Zu weiteren Faktoren, die das Wiedererstarken von Chinas Volkswirtschaft begünstigen, gehören die fortgesetzten Reformen im Inland, der technologische Fortschritt, die rasante Digitalisierung, ein riesiger Verbrauchermarkt und eine Geld- und Fiskalpolitik, die bereitwillig hilft, um China den Pandemie-Schock überstehen zu lassen.