Gegen Verschmutzung der Weltmeere Investieren in eine plastikfreie Umwelt

Plastikmüll treibt im Wasser

Plastikmüll treibt im Wasser: Die Verschmutzung der Weltmeere nimmt durch den massiven Anstieg von Mikroplastik verheerende Ausmaße an. Foto: Naja Bertolt Jensen on Unsplash

Die Hypovereinsbank hat ein Endlos-Zertifikat (ISIN: DE000HVB5PL7) auf den „ESG Global Anti Plastic“-Index aufgelegt. Über diesen Index können Anleger in Unternehmen investieren, die künftig einen Beitrag für eine bessere Verwertung von Kunststoffen leisten wollen, indem sie Alternativen zu Kunststoffprodukten entwickeln, Plastikprodukte wiederverwenden oder Plastikmüll recyceln wollen.

Umweltproblem Mikroplastik

Plastik ist praktisch: Es lässt sich formen, bearbeiten und ist haltbar. Deswegen ist es in nahezu allen Lebensbereichen zu finden und dort auch nicht mehr wegzudenken. Doch bei allen Vorzügen hat Plastik einen Nachteil: Es ist nur schwer recycelbar und verrottet, wenn überhaupt, nur sehr langsam und bis es zerfallen ist, bereitet es als Mikroplastik im gesamten Ökosystem einschließlich Nahrungskette große Probleme.

Die Heinrich-Böll-Stiftung schätzt, dass lediglich 9 Prozent des jemals hergestellten Plastiks recycelt wurden. Die globale Recycling-Quote von Plastikverpackungen liege nur bei 14 Prozent. 40 Prozent der Plastikverpackungen landen auf Deponien oder, wenn es besser laufe, werden 14 Prozent in Verbrennungsanlagen wenigsten als Kohlenstoff-Energieträger verheizt. Die restlichen 32 Prozent verblieben in der Umwelt, irgendwo.

Siegeszug mit verheerenden Folgen

Experten gehen davon aus, dass beispielsweise allein der Rhein geschätzte 380 Tonnen Kunststoff jedes Jahr in die Nordsee schwemme. Dort blieben die Kunststoffe aber nicht: In den Mägen von tot gefundenen Eissturmvögeln würden in 93 bis 97 Prozent der Fälle Kunststoffmüll gefunden. In rund 60 Prozent der Mägen toter Eissturmvögel fänden sich mehr als 0,1 Gramm Plastik.

Der Siegeszug von Plastik ist zu einem Umweltproblem mutiert: Heute werden rund 400 Millionen Tonnen Kunststoffe pro Jahr produziert. Zum Vergleich: In den 1950er Jahren waren es lediglich 1,5 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr. Zu viel davon treibt in die Weltmeere. 75 Prozent des Meeresmülls soll aus Plastik bestehen. Jährlich sollen aktuell bis zu 13 Millionen Tonnen dazukommen. Die Vereinten Nationen nehmen an, dass auf jedem Quadratkilometer Meeresoberfläche 18.000 Kunststoffteile schwimmen. 90 Prozent davon sinken auf den Meeresgrund – und wird dabei immer kleiner, bis hin zum Mikroplastik, mit unabsehbaren Folgen für uns alle.

Zur Verschärfung des Plastikproblems hat noch die Corona-Krise beigetragen: Wegen neuer Hygieneverordnungen wurden milliardenfach Masken, Handschuhe und Schutzkleidung benötigt. Auch diese Kunststoff-Artikel treiben nun zu einem viel zu großen Teil in den Weltmeeren

Insgesamt bildet der Anti-Plastik-Index die Wertentwicklung von 25 Unternehmen ab, meist mit einem Gewicht von 2,5 bis 5,0 Prozent ab. Beispiel-Unternehmen sind Brambles, Casella Wast Systems, Shimano, Suez, Lenzing oder Tarkett.

Das HVB-Zertifikat hat keine Laufzeitbegrenzung und kann unter normalen Marktbedingungen börslich und außerbörslich ge- und verkauft werden. Netto-Dividenden werden reinvestiert. Die Gebühr für die Indexberechnung beträgt 1,5 Prozent pro Jahr.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen