Invesco-Studie zu Anleiheinvestoren Institutionelle erwarten Ende der Ruhe an den Zinsmärkten

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Verschiebung der Anlageschwerpunkte

Die Investoren haben ihre Allokationen in Kernanleihen in den letzten drei Jahren zurückgefahren und vermehrt auf alternative Credit-Anlagen gesetzt.

Änderung der Allokationen in Kernanleihen und alternative Kreditinstrumente in den vergagenendrei Jahren, nach Segmenten (Nennungen in Prozent) Kernanleihen (Core), alternative Kreditinstrumente (Alt)  

Die Mehrheit der befragten Investoren (63 Prozent) rechnet auf Sicht der nächsten drei Jahre aber mit einer erneuten Rotation in Kernanleihen, die hauptsächlich aus den Aktienportfolios finanziert werden soll. Die Investoren wollen weiter in alternative Credit-Strategien investieren, angesichts der höheren Kurse und dünner gesäten Anlagechancen aber nicht mehr so stark wie zuvor.

Erwartete Änderungen der Allokationen in Kernanleihen in den nächsten drei Jahren, nach Segmenten

Dahinter steht auch die Überzeugung, dass bestimmte alternative Credit-Teilmärkte inzwischen teuer sind. Nach Ansicht der befragten Investoren gilt das insbesondere für Hochzinsanleihen, strukturierte Kreditinstrumente und – in geringerem Maße – Direct Lending.

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Änderung der Allokationen in alternative Kreditinstrumente in den vergangenen drei Jahren. 

Gedämpft wird das Anlegerinteresse an diesen Anlagewerten auch durch Sorgen über stärkere Auswirkungen negativer wirtschaftlicher Schocks auf diese Anlageklassen. Immer mehr Investoren sind davon überzeugt, dass sich der globale Konjunkturzyklus seinem Ende nähert. Einige Investoren zeigen sich besorgt, dass Hochzinsanleihen und strukturierte Kreditinstrumente im nächsten Abschwung am härtesten getroffen sein könnten.

Weiter sehr gefragt sind dagegen Schwellenländeranleihen. Aktuell beträgt die durchschnittliche Allokation in diese alternative Credit-Anlageklasse 3 Prozent.

29 Prozent der Befragten rechnen in den nächsten drei Jahren mit einer Ausweitung dieser Allokation. Aus Sicht der Investoren eröffnen bessere wirtschaftliche Fundamentaldaten, schrumpfende Leistungsbilanzdefizite und geringere direkte Auswirkungen der steigenden Zinsen in den USA hier interessante Anlagemöglichkeiten.

„Die Weltwirtschaft erholt sich und die Zentralbanken kehren allmählich zu einer konventionelleren Geldpolitik zurück“, sagt Nick Tolchard, Leiter der EMEA-Region bei Invesco Fixed Income. „Vor diesem Hintergrund rechnen die Anleiheinvestoren mit einem baldigen Ende des ausgedehnten Rückgangs der Anleiherenditen, sind aber unsicher, wie es weitergeht. Unabhängig davon, ob die erwartete ‚neue Normalisierung‘ oder ein anderes Szenario eintritt, stehen die Anleiheinvestoren weiter unter Performancedruck. Dabei steht ihnen inzwischen ein deutlich größeres Instrumentarium zur Verfügung, das auch zunehmend genutzt wird – entweder durch die eigenen Teams oder – häufiger – in Zusammenarbeit mit externen Asset Managern.“


Über die Studie:
Für die „Invesco Global Fixed Income Study 2018” hat die NMG Strategy Consulting Practice im vergangenen Jahr insgesamt 79 institutionelle Anleger befragt, darunter 33 aus der EMEA-Region.

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