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HSBC-Experte Christian Köker „Zertifikate sind wie ETFs, nur besser“

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Was können denn Zertifikate besser als ETFs?

Köker: Die Mehrzahl der ETFs ist als Basisinvestment gut geeignet, um den Wünschen der Anleger entsprechend in den unterschiedlichen Märkten oder Branchen investiert zu sein. Viele Anleger würden aber gerne Akzente im Portfolio setzen und ihre generellen Markteinschätzungen feinjustieren, hier kommen sie mit ETFs nicht weiter.

Wer seine Erwartungen einzelnen Unternehmen gegenüber am Markt umsetzen möchte, kann das nicht mit ETFs und nicht mit aktiv gemanagten Fonds. Anleger haben nur noch zwei Möglichkeiten: Sie können entweder die Aktie direkt erwerben oder buchen ein  Zertifikat ins Portfolio.

Welcher Vorteil fällt beim Kauf des Zertifikats ins Gewicht?

Köker: Wenig spektakulär, aber altbekannt: Anleger können nach Wunsch ein Chance-Risiko-Profil erstellen, das sie mit einem Direktinvestment in den Aktienmarkt niemals haben können.

Könnten Sie das an einem Beispiel verdeutlichen?

Köker: Ein extremes aktuelles Beispiel wäre die Wirecard-Aktie: Sie könnten ein Zertifikat mit 50 Prozent Risikopuffer auf den Bezahldienstleister kaufen – und trotzdem noch 7 oder 8 Prozent Rendite per annum erzielen.

Anlegern, die das Thema Bezahldienstleister interessiert, denen der Erwerb der Aktie angesichts der Kurskapriolen aber zu heiß ist, können wir eine Alternative anbieten; mit einem vollkommen anderen Chance-Risiko-Profil als bei einem Direktinvestment in die Aktie.

Wo können sich Anleger über den Einsatz von Zertifikaten informieren?

Köker: Unsere regelmäßigen Webinare richten sich gezielt an Privat- und Endkunden, und informieren zum Beispiel über den beliebten Produkttyp Bonus-Zertifikate. An Professionals richtet sich ein weiteres Informationsangebot: Unsere Roadshow, eine reine B-2-B-Veranstaltung. Viele Berater sehen gespannt dem März entgegen. Dann wird unser Kapitalmarkt-Jurist Dirk Beule in einem unserer B-2-B-Webinare zum Thema juristische Würdigung des ex-post-Kostenausweises referieren: Das sind die ganzen Zettelchen, die Anlageberater ihren Kunden seit einem Jahr aushändigen müssen und die darüber Auskunft geben, welche Kosten mit dem jeweiligen Produkt entstehen. Ab 2019 ist jetzt das Zettelchen hinzugekommen, das darlegt, welche Kosten tatsächlich in der Vergangenheit entstanden sind. Ein Thema, dass die Anlageberatung derzeit sehr stark umtreibt.

Welche Basiswerte stehen denn bei Zertifikaten  derzeit besonders im Fokus der Anleger?

Köker: Aktuell zum Beispiel ThyssenKrupp, Covestro, Osram, Fresenius oder eben Wirecard. Generell kann man mit Zertifikaten sehr gut Situationen spielen. Wir sehen das meist an Titeln, die starken Schwankungen unterliegen, hier setzen viele Anleger gezielt Zertifikate ein. Aber nehmen wir als Beispiel die Amazon-Aktie, die jahrelang gut gelaufen ist. Irgendwann wird dem einen oder anderen Anleger die Luft zu dünn da oben. Wenn Anleger nach wie vor von diesem Unternehmen überzeugt sind, aber lieber etwas Risiko aus dem Portfolio nehmen möchten, können sie ihre Amazon-Aktie gegen ein Discount-Zertifikat austauschen oder ihr Amazon-Exposure ergänzen. Somit lässt sich immer noch eine positive Rendite erzielen. Kursrückschlägen sind die Anleger jedoch nicht schutzlos ausgeliefert.

Zusammengefasst: Anleger können mit Zertifikaten ihre Erwartungshaltung gegenüber dem Markt präzisieren…

Köker: …und ganz flexibel reagieren. Wenn Anleger Situationen spielen wollen, in denen sich kurzfristig etwas ergibt, etwa wie bei der Wirecard, können sie mittels eines Zertifikats sehr schnell darauf reagieren.

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