private banking magazin: Frau Hausmann, Sie sind vor rund einem Dreivierteljahr von der Sparkasse Harburg-Buxtehude als designierte Privatkundenvorständin zur Sparkasse Köln-Bonn gewechselt, der drittgrößten Sparkasse Deutschlands. Wie groß war die Umstellung?
Sonja Hausmann: Die Umstellung war nicht so schwierig, wie ich dachte. Wo Sparkasse drauf steht, ist zu großen Teilen Sparkasse drin. Trotzdem hat jedes Institut seine eigene Schwingung. Die Sparkasse Harburg-Buxtehude ist wie Köln-Bonn in vielen Punkten sehr modern. Die Strukturen in einem so großen Haus sind im Vergleich zu einem kleineren Institut anders. Ich kann hier nicht alle Kollegen in einem Raum zusammentrommeln, um die Dinge zu besprechen, die wir entwickeln wollen. Wir hatten kürzlich so einen Fall, da sind dann über 1.000 Menschen in einer Halle. Das macht den Dialog schwieriger, aber man gewöhnt sich daran.
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private banking magazin: Frau Hausmann, Sie sind vor rund einem Dreivierteljahr von der Sparkasse Harburg-Buxtehude als designierte Privatkundenvorständin zur Sparkasse Köln-Bonn gewechselt, der drittgrößten Sparkasse Deutschlands. Wie groß war die Umstellung?
Sonja Hausmann: Die Umstellung war nicht so schwierig, wie ich dachte. Wo Sparkasse drauf steht, ist zu großen Teilen Sparkasse drin. Trotzdem hat jedes Institut seine eigene Schwingung. Die Sparkasse Harburg-Buxtehude ist wie Köln-Bonn in vielen Punkten sehr modern. Die Strukturen in einem so großen Haus sind im Vergleich zu einem kleineren Institut anders. Ich kann hier nicht alle Kollegen in einem Raum zusammentrommeln, um die Dinge zu besprechen, die wir entwickeln wollen. Wir hatten kürzlich so einen Fall, da sind dann über 1.000 Menschen in einer Halle. Das macht den Dialog schwieriger, aber man gewöhnt sich daran.
Das Private-Banking-Geschäft im Rheinland ist umkämpft: Privatbanken, Family Offices und Vermögensverwalter werben um Kunden – und mit der Kreissparkasse Köln auch die zweitgrößte deutsche Sparkasse. Wie kann sich Ihr Haus da durchsetzen?
Hausmann: In meiner Berufslaufbahn gab es immer eine Nachbarsparkasse, die gute Arbeit geleistet hat. Was für mich wichtiger ist, ist der Blick nach innen: Was bieten wir unseren Kunden? Die Wettbewerbssituation verhindert Gemütlichkeit, macht erfinderisch und uns klar, wer wir eigentlich sind und was wir leisten können. Das müssen unsere Mitarbeitenden spüren: Wir sind die Nummer Eins in Köln und Bonn und das sind wir, weil wir uns auf Themen fokussieren und Spaß und Leidenschaft einbringen.
Welche Themen wären das?
Hausmann: Nachhaltigkeit ist bei uns ein ernstgemeinter Wettbewerbsvorteil und wir sind auf der Suche nach den Chancen in diesem Thema. Digitalisierung verschwindet schon langsam hinter dem Horizont, jetzt reden wir über Künstliche Intelligenz – und da arbeiten wir dran. Wie können wir smart für unsere Kunden die besten Lösungen bieten? Wie nutzen wir, was sich auf technischer und auf Produktseite bietet? Wir stehen dazu auch mit der Deka als Verbundpartner in engem Kontakt und fragen nach konkreten Ausgestaltungen, die den Kunden helfen und uns besser machen. Dazu haben wir eine eigene Vermögensverwaltung und können mit den Portfoliomanagern sprechen.
Haben Sie auch Spezialgebiete?
Hausmann: Wir haben uns stark auf Immobilien spezialisiert, die mit unseren Verbundpartnern an der gesamten Wertschöpfungskette teilnehmen. Wir machen Vorsorgeplanung, Altersplanung, Ruhestandsplanung. Wir können auch beim Einbringen von Vermögen in Stiftungen für einen guten Zweck helfen. Das Generationenmanagement ist für uns ein wichtiger Aspekt und auch die Testamentsvollstreckung. Dort haben Erben die Möglichkeit, mit ihnen schon bekannten Gesichtern ein sehr emotionales Thema zu regeln und es in guten Händen zu wissen. Bei solchen Leistungen müssen wir liefern können.
„Das geht uns Sparkassen häufig so, dass bei den Highend-Themen Menschen nicht unbedingt an die Öffentlich-rechtlichen denken, die man von der Filiale um die Ecke kennt“
Haben Sparkassen noch immer einen Nachteil im Private Banking im Vergleich zu Privatbanken? Stichwort Kompetenzvermutung.
Hausmann: Das geht uns Sparkassen häufig so, dass bei den Highend-Themen Menschen nicht unbedingt an die Öffentlich-rechtlichen denken, die man von der Filiale um die Ecke kennt. Es ist auch meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass bei allen Mitarbeitern das Wissen da ist: Alles, was uns rund um das Thema Finanzen, Versicherung, Vorsorge, Wünsche, Zukunft für mich und meine Familie begegnet, kriege ich bei der Sparkasse gelöst. Weiterempfehlungen sind für uns gerade im Private Banking wichtig. Das rote Sparkassen-S ist eine der stärksten Marken in Deutschland. Wenn die Menschen wissen: Die machen das auch, dann haben wir sofort einen Vertrauensvorschuss und können an jeder Ecke begleiten.
Wie groß ist die Einstiegshürde im Private Banking?
Hausmann: Bei einem liquiden Vermögen von circa 500.000 Euro. In den Filialen fängt die Vermögensbetreuung früher an. Die Spielmasse an Vermögen wird immer breiter. Viele Kunden haben ihr Vermögen in Immobilien. Da ist dann die Aufgabe: Klug streuen. Dementsprechend sind die 500.000 Euro nicht in Stein gemeißelt. Es gibt Vermögen, die sich noch im Aufbau befinden. Diese Einkommenskunden können wir in abgespeckter Version bereits betreuen. Gerade jüngere Menschen, die schon heute ein größeres Einkommen haben, profitieren von unserer Expertise in Sachen Vorsorge und Absicherung.