Andreas Schmidt-von Rhein und Patrick Zenz-Spitzweg von Feri „In diesem Segment ist es in der Tat schwierig, Fuß zu fassen“

Andreas Schmidt-von Rhein (links) und Patrick Zenz-Spitzweg

Andreas Schmidt-von Rhein (links) und Patrick Zenz-Spitzweg: Die beiden Feri-Trust-Geschäftsführer erklären, warum Kundenkauf für sie nicht in Frage kommt und sie GIPS-Standards gerne für die private Vermögensverwaltung nutzen. Foto: FERI

private banking magazin: Bei Feri gibt es bald einen Geburtstag zu feiern: 5 Jahre lang nutzen Sie die GIPS-Performance-Standards. Wie fällt das Zwischenfazit aus?

Andreas Schmidt-von Rhein: Sehr gut! Wir haben eine hohe externe und interne Akzeptanz. Die erste Ebene ist eine Art freiwilliges Bekenntnis zu den Standards, die zweite dann eine unabhängige Zertifizierung durch beispielsweise einen Wirtschaftsprüfer. Anfänglich war es natürlich schon eine größere Anstrengung, GIPS einzuführen, die historischen Daten zu erfassen und zu überprüfen. Und dabei gibt es keine Rosinenpickerei. Das heißt: Jedes Kundenportfolio muss abgebildet werden – auch die, die vielleicht nicht so gut gelaufen sind.

Lässt sich der Aufwand rechtfertigen?

Schmidt-von Rhein: In der institutionellen Kapitalanlage ist GIPS schon lange Standard, in der privaten Vermögensverwaltung aber weniger verbreitet. Feri ist hier vermutlich einer der größten und wenigen Anbieter in Deutschland, die GIPS offiziell darstellen – vielleicht auch, weil wir den Vorteil haben, dass das Investmentmanagement für private und institutionelle Mandate unter einer einheitlichen Leitung steht. Außerdem haben wir GIPS mit unserem internen Investmentcontrolling zusammengeführt. So erhalten wir einen hohen Disziplinierungseffekt und schaffen ein zentrales Performance-Gedächtnis des Unternehmens.


Ist GIPS in der privaten Vermögensverwaltung dann nicht auch ein gern gesehener Differenzierungsfaktor?

Patrick Zenz-Spitzweg: Das stimmt – aus Anbietersicht ist GIPS im Privatkundengeschäft natürlich ein sehr gutes Instrument. Wir können den Kunden eine klare Transparenz vorweisen. Da sich GIPS aus ganz vielen verschiedenen Portfolios zusammensetzt und eine Durchschnittsperformance der Entwicklung unserer Vermögensverwaltung in der Breite wiedergibt, verschafft es Kunden einen Eindruck von dem, was sie von der Vermögensverwaltung zu erwarten haben. Ehrlicherweise fragen die Kunden selbst die GIPS-Standards nicht direkt nach, da ist das Thema noch nicht so weit verbreitet.

„Wer von seinen Strategien und seinem Ansatz überzeugt ist, sollte erst recht zu seinen Ergebnissen stehen.“

Schmidt-von Rhein: GIPS ist durchaus ein Differenzierungsfaktor. Wer von seinen Strategien und seinem Ansatz überzeugt ist, sollte erst recht zu seinen Ergebnissen stehen und sie auch nach außen hin sichtbar machen. Ohne Modellportfolios oder zurückgerechnete Depots.

Wird Transparenz im Geschäft vermögenden Kunden zunehmend nachgefragt?

Zenz-Spitzweg: Im Allgemeinen ist der Kunde kritischer geworden, weil die Transparenz gestiegen ist. Es ergibt nur Sinn, dieser Entwicklung selbst mit maximaler Transparenz entgegenzutreten. Zudem hat sich in den vergangenen Jahren die Professionalisierung von beispielsweise Family Offices als Trend verfestigt, inzwischen kommt Nachhaltigkeit als wichtige Bewegung dazu.

Die Anmeldung und weitere Informationen zum 16. GIPS-Tag am 8. Juni in finden Sie hier.