Laut KfW-Chef Warum das Interesse ausländischer Großanleger an Deutschland steigt

Stefan Wintels

Stefan Wintels ist Vorstandsvorsitzender der KfW-Bankengruppe. Er sieht ein stärkeres Interesse von internationalen institutionellen Investoren an Deutschland. Foto: KfW-Bildarchiv / Alex Habermehl

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist eher getrübt, der Ifo-Geschäftsklimaindex hat den niedrigsten Stand seit Mai 2020. Doch der Vorstandsvorsitzende der KfW-Bankengruppe, Stefan Wintels, registriert ein gestiegenes Interesse von internationalen institutionellen Investoren an der Bundesrepublik, wie er in einem Interview mit der Börsenzeitung (Bezahlschranke) erklärte. „Internationale institutionelle Investoren sagen häufig, dass sie im Grunde in den USA überinvestiert sind und sich gerne stärker in Europa und vor allem in Deutschland engagieren würden“, sagt der Vorstandsvorsitzende der KfW-Bankengruppe.

 

Die KfW habe daher den Dialog mit internationalen Investoren ausgebaut. So richtete die KfW beispielsweise eine große Anlegerkonferenz im Juli des vergangenen Jahres aus. Wintels sieht aber auch eine Hürde für ausländische Investoren: Die Investitionsmöglichkeiten in Deutschland seien aus Sicht vieler Investoren relativ begrenzt im Verhältnis zu anderen Ländern.

Das liege unter anderem daran, dass die Infrastruktur bisher weitgehend vom Staat finanziert wird. Daher brauche es andere Eigentümerstrukturen und Instrumente bei Straßen, Autobahnen, Schiene und Stromnetzen. Wobei bereits daran gearbeitet werde, sagt Wintels.

Mix aus staatlichem und privatem Kapital wird benötigt

Ob etwa die Netzinfrastrukturen stärker in privater oder staatlicher Hand sein sollten, darauf wollte der KfW-Chef sich nicht festlegen. Er werbe weder für das eine noch das andere Modell. Die KfW stehe aber zur Verfügung, „um treuhänderisch für den Bund dann tätig zu werden, wenn wir gebraucht werden.“ Aufgrund der Größenordnung der benötigten Investitionen brauche es aber einen Mix aus staatlichem und privatem Kapital.

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