Das Heidelberger Insurtech Getsafe bekommt 55 Millionen Euro von seinen Investoren. Der Geldtopf der Series-B-Runde enthält damit nun rund 80 Millionen Euro. Zum erweiterten Anleger-Kreis gehört auch das Family Office Abacon Capital aus Hamburg. Bestehende Investoren wie Earlybird, Commerzventures und Swiss Re schießen ebenfalls frisches Geld nach.
„Bei Earlybird investieren wir in innovative und skalierbare Technologie-Unternehmen, die das Potenzial haben, ganze Branchen zu revolutionieren“, erläutert Earlybird-Partner Christian Nagel die Kapitalspritze. „Die Disruption der Versicherungsbranche ist in vollem Gange und bietet viele Wachstumschancen. Getsafe ist einzigartig positioniert, um die Lücke zwischen traditionellem Versicherungsvertrieb und den Bedürfnissen einer neuen Generation Kunden in Europa zu schließen.“
Getsafe benötigt das Geld unter anderem, um wichtige Eigenkapital-Hürden zu überspringen. Im letzten Jahr beantragte das Unternehmen eine Vollversicherer-Lizenz bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). „Die Lizenz gibt uns die nötige Freiheit, unkonventionelle Wege zu gehen und Innovationen freier und schneller zu verwirklichen als zuvor,” sagt dazu Gründer und Geschäftsführer Christian Wiens. Bislang arbeitet Getsafe als sogenannter Assekuradeur, das heißt das Unternehmen entwickelt und vertreibt eigene Policen. Das Risiko übernehmen allerdings andere Unternehmen, etwa die Swiss-Re-Tochter Iptiq im Kfz-Bereich.
Nach der Vollversicherer-Lizenz steht die Expansion auf der Getsafe-Agenda. Neben dem bestehenden Büro in London soll Getsafe bald auch weitere europäische Auslandsmärkte erobern, beispielsweise Frankreich, Österreich, Italien und Spanien.