Knapp eine Milliarde Probleme Institutionelle sollten Methan in den Blickpunkt nehmen

Rinder beim fressen

Ein Cowboy inmitten seiner Herde in Brasilien: Allein in dem südamerikanischen Land gibt es bislang über 200 Millionen Rinder. Um Platz für sie zu schaffen, wird immer mehr Regenwald gerodet Foto: Imago Images / Mint Images

Kohlenstoffdioxid (CO2) steht bei den meisten institutionellen Invesorten im Blickpunkt, wenn es um nachhaltige Investitionenen geht. Dabei ist das Treibhausgas Methan 28 Mal schädlicher fürs Klima, was das so genannte Treibhauspotential (Greenhouse warming potential GWP) angeht. Dieses misst den Beitrag zur Erderwärmung und wird in so genannten CO2-Gegenwerten berichtet.

Aktuell ist Methan global für 23 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich, wie Regnan, eine auf nachhaltige Investments spezialisierte Partnergesellschaft des Asset Managers J O Hambro ermittelt hat. Etwa die Hälfte davon entfallen auf menschliche Aktivitäten, wie beispielsweise die Rinderzucht – derzeit leben laut Statista über 999 Millionen Rinder auf der Welt – oder den Transport von Erdgas. Im Umkehrschluss bedeutet dies, das die Zahl auch von Menschenhand verringert werden kann. Lösungen für das Methan-Problem gibt es bereits. Sie müssen nur noch skaliert, also statistisch verwertbar gemacht werden.

Investitionsbeispiele sind:

  • Maßnahmen zur Eindämmung von Lecks in der Gas-Infrastruktur
  • Verbesserte Technologien für Auffang und Umwandlung von Gülle und Futtermittelzusätzen in der Tierhaltung.
  • Die Umstellung auf eine pflanzenbasierte Ernährung
  • Weniger Deponierung bei der Abfallentsorgung

Maxime Le Floch, Investment Analyst bei Regnan und Co-Autor der Studie dazu: „Diese Ansätze geben Grund, optimistisch zu sein. Das Methanmanagement wird durch Regulierung und wirtschaftliche Faktoren zunehmend attraktiver, was nicht nur zu neuem Wachstum, sondern auch zur Bekämpfung des Klimawandels führen wird.“

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Die zurzeit wichtigste Quelle für Methan ist die Landwirtschaft. Sie macht rund 20 Prozent des Ausstoßes aus. Neben der Nutztierhaltung, insbesondere von Kühen, produzieren auch der Reisanbau große Mengen des Treibhausgases. Die Austritte aus beiden Quellen steigen im Zuge der wachsenden Weltbevölkerung immer weiter an. Fossile Brennstoffe sind für weitere 17 Prozent des Methan-Ausstoßes verantwortlich. Mülldeponien machen 8 Prozent aus. „Der heutige Methan-Ausstoß könnte sich in Zukunft dramatisch erhöhen. Denn durch den Klimawandel ist der Permafrost der Arktis bedroht. Wenn dieser auftaut, gelangt noch mehr Methan als bisher in die Atomsphäre“, so Le Floch. Die Politik hat bereits auf das wachsende Problem reagiert. Sowohl im europäischen Green Deal als auch im Dekarbonisierungsplan der US-Regierung findet Methan Beachtung.

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