Schroders-Studie Institutionelle setzen auf aktive Einflussnahme

Metro-Vorstandsvorsitzender Olaf Koch bei der Hauptversammlung im Februar 2020

Metro-Vorstandsvorsitzender Olaf Koch bei der Hauptversammlung im Februar 2020: Stimmrechtsausübung halten Institutionelle für ein effektives Mittel, um Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit zu bewegen Foto: Imago / Sven Simon

Immer mehr Institutionelle sehen in aktiver Einflussnahme und Lenkung ein geeignetes Werkzeug, um Nachhaltigkeit zu integrieren. Das geht aus der „Schroders Institutional Investor Study 2020“ hervor, die auf Angaben von rund 650 institutionellen Investoren aus 26 Ländern basiert, die insgesamt 25,9. Billionen US-Dollar verwalten: Gegenüber dem Vorjahr fällt der Anteil derer, die diese Maßnahmen für wichtig halten, um 21 Prozentpunkte höher aus und liegt bei nunmehr 59 Prozent.

Positiv-Screening überholt Negativ-Screening

Auch ein Positiv-Screening beziehungsweise der Best-in-Class-Ansatz, bei dem die jeweiligen Vorreiter innerhalb ihrer Branche bevorzugt werden, hat im Vergleich zu 2019 deutlich an Bedeutung gewonnen: 61 Prozent der Befragten halten diese Strategie für wichtig, vor einem Jahr vertraten lediglich 44 Prozent diese Ansicht. Spürbar beliebter ist auch Thematisches Investieren geworden: Gegenüber 2019 stufen nunmehr 44 statt 38 Prozent der Befragten diesen Ansatz als wichtig ein.

Die größte Bedeutung kommt wie im Vorjahr der ESG-Integration in den Investmentprozess zu, den zwei Drittel der Teilnehmer als wichtig erachten. Rückläufig entwickelte sich hingegen der Anteil der Institutionellen, die ein Negativ-Screening beziehungsweise Ausschlusskriterien einsetzen: Diese Strategie verfolgen nur noch 36 Prozent, im Vorjahr waren es 53 Prozent.

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Umweltfragen im Fokus

Wie im Vorjahr nannten die befragten Institutionellen Umweltfragen als zentrales Thema im Hinblick auf die aktive Einflussnahme, zudem vertreten die Investoren die Meinung, dass Regierungen und Unternehmen im Kampf gegen den Klimawandel am meisten Verantwortung tragen, heißt es von Schroders. Diese generelle Tendenz zeige sich darin, dass Anleger unverändert vom nachhaltigen Investieren überzeugt seien. Lediglich zwölf Prozent der Teilnehmer hätten angegeben, keine nachhaltigen Investments zu tätigen, im Vorjahr hätten dies noch 19 Prozent angegeben. Insgesamt seien zudem mehr als zwei Drittel der Befragten der Ansicht, dass nachhaltiges Investieren in den kommenden fünf Jahren an Bedeutung gewinne.