Die Dekarbonisierung prägt weiterhin die Immobilientrends. Das geht aus einer Umfrage unter 122 weltweiten Großkunden von Patrizia, einem Immobilieninvestor für institutionelle Kunden, hervor. Die Ergebnisse zeigen einen Trend zur Wertsteigerung durch aktives Asset Management, mit Schwerpunkt auf Initiativen zur Dekarbonisierung und der Erhebung von ESG-Daten. Darüber hinaus richtet sich der Fokus der Investoren in den nächsten fünf Jahren mehr auf Value-add-Strategien.
Beschleunigter Wandel zu nachhaltigeren Immobilien
Der Investorenbefragung zufolge erwarten 85 Prozent der Investoren, dass „Brown-to-Green“-Entwicklungen in den nächsten 12 Monaten zunehmen werden, wobei fast ein Viertel der Befragten einen deutlichen Anstieg erwartet. Gleichzeitig rechnen zwei von drei Investoren mit einem Anstieg der Investitionsausgaben und Modernisierungsprogramme, was den zunehmenden Fokus der Investoren auf die Wertsteigerung durch ein pragmatisches Asset Management widerspiegelt.
Neben dem stärkeren Fokus auf Asset Management zeigen die Umfrageergebnisse eine Verschiebung bei Strategien und der Risikobereitschaft der Investoren. Debt, Value-Add und Opportunitic gehören zu den Strategien, in denen Investoren ihre Allokation in den nächsten fünf Jahren am meisten ausbauen wollen. Diese Ergebnisse bestätigen den allgemeinen Trend zur Modernisierung des europäischen Immobilienbestands, beispielsweise sind rund 65 Prozent der Bürogebäude vor dem Jahr 2000 erbaut worden.

„Die Investorenbefragung zeigt, wie sehr sich Investoren für Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung von Immobilien und Infrastruktur engagieren. Da die Erwartungen an ESG immer größer werden, ist es unverzichtbar, dass Anbieter ihr Produktportfolio mit ESG-getriebenen Strategien weiter ausbauen. Beispiele hierfür sind dezidierte Impact-Strategien sowie Strategien für nachhaltige Infrastruktur in APAC“, sagt Mathieu Elshout, Leiter ESG-Investitionen bei Patrizia.
Marktumfeld führt zu Zurückhaltung beim Ausbau der Immobilien-Allokation
Die Befragung zeigt jedoch auch, dass die Investoren zurückhaltender geworden sind, ihre Immobilien-Allokation auszubauen, was die Unsicherheit im aktuellen Marktumfeld widerspiegelt. 55 Prozent beabsichtigt, die Immobilien-Allokation konstant zu halten. Rund ein Fünftel plant diese aufzustocken und 28 Prozent planen eine Verringerung in den nächsten fünf Jahren.
Mehr als die Hälfte der Investoren geht davon aus, dass die Gesamtrenditen in den nächsten zwölf Monaten sinken werden, während 66 Prozent weniger Transaktionen in dem Zeitraum erwarten. Die Investoren sind jedoch unverändert vom robusten Ertragsprofil von Immobilien überzeugt. 64 Prozent glauben, dass die Mieten im Laufe des Jahres steigen werden, was dem erwarteten starken Anstieg der Finanzierungskosten entgegenwirkt.

Ökologische Investmentkriterien sind zum Standard geworden
Die Investorenbefragung zeigt, dass der Trend einer wachsenden Bedeutung von ESG-Kriterien, also von ökologischen, soziale und Governance-Gesichtspunkten, bei Investmententscheidungen anhält. Nahezu 90 Prozent der Investoren geben an, dass sie ESG-Daten zu ihren Immobilieninvestments erfassen und nutzen, ein Zuwachs von rund 15 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Für 70 Prozent sind ESG-Kriterien ein wichtiger Bestandteil des Investmentprozesses.