Institutionelle Anleger haben ihre Aktienquote auf ein Zwischenhoch von 53,7 Prozent ihres Portfolios getrieben. Das zeigen Auswertungen von State Street aus dem Mai. „Die Gesamtallokation in Aktien liegt nun auf dem höchsten Stand seit Juni 2008“, stellt Michael Metcalfe, Leiter der Makro-Strategie bei State Street Global Markets, fest.
Dagegen haben die institutionellen Investoren erstmals seit zehn Monaten ihre Liquiditätsbestände unter den langfristigen Durchschnitt gesenkt. Etwa 18,4 Prozent an Cash und weiteren Liquiditätsinstrumenten halten die Großanleger in ihren Portfolios – trotz aller Unsicherheiten. „Es gibt somit erste Hinweise, dass die Anleger trotz der anhaltenden Konjunkturunsicherheit gewillt sind, unterdurchschnittliche Liquiditätsbestände zu halten, um von den Renditechancen an den Renten- oder Aktienmärkten zu profitieren“, schlussfolgert Metcalfe.
Chinesische Aktien stabil nachgefragt, Zurückhaltung in Indien
Der von State Street berechnete Index für Risikobereitschaft erholte sich im Mai denn auch leicht. Metcalfe: „In diesem leicht risikofreudigen Umfeld begannen langfristige Anleger, ihre USD-Übergewichtung erneut zu hinterfragen, und entdeckten ihren Appetit auf höher verzinsliche Währungen und festverzinsliche Instrumente wieder.“
Gleichzeitig hielten sich die institutionellen Anleger jedoch bei zyklischen Anlagen, sowohl bei Aktien als auch bei Rohstoffen, deutlich zurück. Auch die Risikopräferenz in den Schwellenländern seien sehr unterschiedlich: So war die Nachfrage nach chinesischen Aktien weiterhin robust, während die Anleger ihre Bestände an indischen Aktien im Vorfeld der Wahlen reduzierten.
Die Institutional Investor Indicators von State Street messen das Vertrauen und die Risikobereitschaft der institutionellen Anleger quantitativ, indem sie das tatsächliche Kauf- und Verkaufsverhalten institutioneller Anleger analysieren, das sich aus den von State Street verwahrten und betreuten Vermögenswerten in Höhe von 42 Billionen US-Dollar ableitet.