Dass die Private Markets in den vergangenen Jahren mehr und mehr in das Blickfeld institutioneller Investoren gerieten, ist kein Geheimnis mehr. Auch die jüngste Umfrage von State Street bei Asset Managern und Asset Ownern lässt daran wenig Zweifel. So gehen die 85 befragten Asset Manager davon aus, dass der Anteil alternativer Anlagen in den kommenden drei Jahren von 30 auf 35 Prozent steigen wird. Bei den Asset Ownern, also den institutionellen Investoren, wird ein Wachstum von 22 auf 28 Prozent erwartet.
Dry Powder und Anlagenotstand: Wird es an den Privatmärkten zu eng?
So schätzen die Großanleger vor allem die Möglichkeit, die eigenen Anlagen breiter aufzustellen. Auch die Möglichkeiten für eine alternative und attraktive Renditequelle geben die institutionellen Investoren als Grund für mehr Investitionen in die Privatmärkte an. Doch der Erfolg hat auch seine Schattenseiten.
Denn: Bereits 40 Prozent der befragten Großanleger fürchten, dass der Ansturm auf die alternativen Anlagen zu einer Überfüllung des Marktes führen könnte. So verweisen die Studienautoren als Beispiel auf die drei Billionen US-Dollar an Dry Powder, die die 25 größten Private-Equity-Investoren im Sommer nicht investiert hatten. Das zeige die relativ kleine Anzahl qualitativ guter Anlagemöglichkeiten und die gleichzeitig hohen Zuflüsse, die in die Anlageklasse drücken.
Eine weitere Barriere, die institutionellen Investoren umtreibt, ist das Datendilemma der Private Markets. Dass die Datenbasis nicht mit der der öffentlich notierten Anlagen konkurrieren kann, liegt auf der Hand. Doch fast 70 Prozent der Großanleger geben an, dass signifikante Opportunitätskosten für sie entsehen, wenn sie in alternative Anlageklassen wie Private Equity oder Venture Capital investieren. So müssen sich etwa explizit Mitarbeiter um die Daten der meist illiquiden Investments kümmern, auch weil entsprechende Backoffice-Lösungen noch rar gesät sind.