Institutionelle Anleger blicken zuversichtlich auf das Jahr 2025. Wie eine Umfrage von Natixis Investment Managers (Natixis IM) unter 500 institutionellen Investoren zeigt, rechnen weniger als ein Drittel (30 Prozent) der Befragten im kommenden Jahr mit einem wirtschaftlichen Abschwung. Das zeigt sich auch in den Portfolios der Anleger: Nur 48 Prozent wollen das Risiko in ihren Portfolios aktiv verringern, 56 Prozent waren es im Vorjahr. Umgekehrt sagen vier von zehn, dass sie 2025 aktiv mehr Risiken eingehen werden.
Eingetrübter ist das Bild unter deutschen Investoren. In Deutschland befürchten 41 Prozent einen wirtschaftlichen Abschwung, die Hälfte sieht die heimische Wirtschaft 50 Prozent bereits in einer Rezession stecken.
Aktien: Über die Hälfte der deutschen Investoren will US-Anteil erhöhen
Doch auch weltweit sehen Investoren Unsicherheiten. Für das größte Risiko im Portfolio halten 47 Prozent der befragten Renten- und Pensionskassen, Versicherungen, Stiftungen und Staatsfonds für das größte Risiko im Portfolio die hohen Bewertungen an den Aktienmärkten.
Obwohl der Aktienanteil in ihren Portfolios mit gut einem Drittel (36,7 Prozent) weiterhin hoch bleiben soll (in Deutschland nur 31,2 Prozent), denken zwei Drittel der institutionellen Anleger, dass die Aktienbewertungen derzeit nicht die Fundamentaldaten widerspiegeln. Den Anteil von US-Aktien im Portfolio will dennoch nur ein Viertel der großen Kapitalsammelstellen (26 Prozent) reduzieren. In Deutschland wollen sogar über die Hälfte der Befragten den US-Anteil ausbauen (53 Prozent). Skeptischer als im Rest der Welt sind die hierzulande ansässigen institutionellen Investoren indes gegenüber europäischen Aktien: Während weltweit 34 Prozent deren Anteil erhöhen will, sind es in hierzulande nicht einmal die Hälfte (16 Prozent).
Investoren glauben nicht an Ende des Krieges in der Ukraine
Ungemach bereitet den institutionellen Anlegern auch die Geopolitik. Zwei Drittel (66 Prozent) glauben, dass neue Allianzen wie Brics-Staaten zu größerer wirtschaftlicher Instabilität führen werden und dass Chinas Ambitionen die Welt in zwei Sphären trennen wird (62 Prozent). An ein Ende des Krieges in der Ukraine glauben nur 28 Prozent, in Deutschland sogar nur 22 Prozent.
Positiv blicken die befragten Investoren hingegen auf die Anleihenmärkte im Jahr 2025. Weil sie mit weiteren Zinssenkungen rechnen, sind 62 Prozent der Meinung, dass festverzinsliche Wertpapiere, ihre Duration und Kreditrisiken wieder eine größere Rolle spielen werden. 35 Prozent geben an, den Anteil von Hochzinsanleihen in ihren Portfolios erhöhen zu wollen. Aktives Management für festverzinsliche Anlagen halten 70 Prozent für unerlässlich.
Institutionelle Investoren bei Private Equity am optimistischsten
Der große Trend des Jahres 2025 scheinen jedoch auch wieder die Anlagen auf den Privatmärkten zu werden. Fast drei Viertel (73 Prozent) der institutionellen Anleger sind am optimistischsten in Bezug auf Private Equity – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 60 Prozent vor einem Jahr. Folglich soll die Anlageklasse innerhalb der Alternatives-Portfolios in 2025 mit 30 Prozent am stärksten gewichtet sein, gefolgt von Immobilien mit 19 Prozent und Private Debt mit 16 Prozent. Bei deutschen Investoren stehen an dritter Stelle im Alternatives-Portfolio Investitionen in Infrastruktur mit 17 Prozent.
Weltweit sind etwa 13 Billionen US-Dollar und damit 17 Prozent des institutionellen Vermögens in private Anlagen investiert. Über die Hälfte der befragte Anleger haben 2024 ihre Allokation in Private Assets erhöht.