Studie Institutionelle bauen auf illiquide Anlagen und externe Asset Manager

Seite 2 / 2

Parallel bauen institutionelle Anleger ihre Immobilienquote aus. Die Immobilien-Allokationen zeigen deutliche Unterschiede zwischen und auch innerhalb der Investorengruppen: Während Versorgungswerke Anfang 2021 mit rund 20 Prozent ihrer Assets in Immobilien investiert waren, betrug derselbe Wert bei Corporates 5 Prozent. Im Ergebnis waren zum Jahresanfang 2021 deutlich mehr als 200 Milliarden Euro deutsches institutionelles Vermögen in Immobilien-Assets allokiert. Hiervon machten Lebensversicherer mit mehr als 60 Milliarden den größten, Versorgungswerke mit fast 50 Milliarden den zweitgrößten Teil aus.

In die Zukunft gerichtet unterstützt die Civey-Umfrage diesen Trend. Während 38,1 Prozent der Befragten ihre Immobilienquote in den nächsten drei bis fünf Jahren erhöhen wollen, planen 16,9 Prozent, diese zu reduzieren. Bei Private Equity ist das Ergebnis ebenfalls recht eindeutig: 34,7 Prozent planen eine Ausweitung, 9,7 Prozent einen Abbau ihrer Allokation.

Das Real Assets für institutionelle Investoren spannend bleiben, hat mehrere Gründe. Auf die Frage nach dem wichtigsten Kriterium für ein resilientes illiquides Sachwerte-Portfolio geben 25,9 Prozent Diversifizierung und 25,6 Prozent Stabilität der Cashflows an. Es folgen mit 18,2 Prozent die strategische Berücksichtigung von Trends, Flexibilität von Investmententscheidungen mit 16,4 Prozent und Volatilität mit 12,0 Prozent. 5,9 Prozent berücksichtigen die geringe Korrelation mit liquiden Assetklassen.


„Ein größeres Exposure in alternativen Anlagen ist für institutionelle Investoren mit höherem Managementaufwand, aktiveren Investmentprozessen und einem spezifischeren Risikomanagement verbunden. Wir sehen daher einen starken Trend hin zu Fondsstrukturen erfahrener Asset-Manager, die eine größere Diversifizierung ermöglichen“, kommentiert Sebastian Zehrer, Leiter Research bei Wealthcap. 

Die Veränderung in institutionellen Portfolios lässt sich auch an der Fondsquote ablesen. Sowohl absolut als auch relativ betrachtet steigt die Bedeutung von in Fonds angelegtem institutionellen Kapital stetig weiter an. Zwischen 2009 und Ende 2020 wuchsen allein die Fondsanlagen deutscher Lebensversicherer, Versorgungswerke und Pensionskassen um mehr als 400 Milliarden Euro auf rund 660 Milliarden Euro. Die Fondsquote schwankt je nach Investorengruppe dabei weiterhin deutlich. Am höchsten ist sie bei Versorgungswerken mit 68  Prozent, am niedrigsten bei Lebensversicherern mit 40  Prozent.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen