75 Prozent der institutionellen Anleger sind optimistisch, was die Aussichten von Schwellenländeranleihen angeht, und werden ihr Engagement in den nächsten zwei Jahren wahrscheinlich ausbauen. Das ist eines der Ergebnisse einer weltweiten Umfrage von Vontobel unter 200 institutionellen Investoren in Europa, Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum in Bezug auf ihre aktuellen und künftig geplanten Anleihenallokationen.
Insgesamt wird die Renditesteigerung von 57 Prozent der befragten Anleger als oberste Priorität für festverzinsliche Portfolios genannt. Die Umfrage identifiziert Inflation und Geldpolitik als die Themen, die die makroökonomischen Überlegungen der Vermögensbesitzer dominieren.
Die Übereinstimmung mit ESG-Investitionszielen wird in allen Regionen mit 41 Prozent als wichtige Überlegung hervorgehoben. Bemerkenswert ist, dass diese von nordamerikanischen Anlegern als relativ höhere Priorität (51 Prozent) genannt werden, was möglicherweise auf ein wachsendes Bewusstsein und eine zunehmende Akzeptanz der Bedeutung von ESG hinweist.
Investoren planen Allokationen in den drei wichtigsten Anleihensektoren
Der Umfrage zufolge investieren 61 Prozent der Anleger in Schwellenländeranleihen im Rahmen einer diversifizierten Anleihenallokation. 52 Prozent sind in Unternehmensanleihen aus Schwellenländern engagiert, wobei diese beiden Allokationen im Vergleich zum Vorjahr geringfügig niedriger sind.
44 Prozent der Befragten sind in Schwellenländer-Staatsanleihen in Hartwährung engagiert, wobei die Allokation im Vergleich zum Vorjahr von 39 Prozent leicht gestiegen ist. Aufgrund der anhaltenden Underperformance haben die Anleger dagegen ihr Engagement in Schwellenländer-Staatsanleihen in lokaler Währung reduziert: Nur noch 23 Prozent der Befragten sind in diesem Bereich des Marktes engagiert, gegenüber 47 Prozent im Jahr 2022.
Insbesondere Schwellenländeranleihen in Lokalwährungen, die in den zurückliegenden Jahren aufgrund schlechter Performance an Beliebtheit verloren, würden jetzt wieder vielversprechender aussehen, sagt Simon Lue-Fong, Leiter der Vontobel Fixed-Income-Boutique.
Gemischte Strategie gewinnt an Beliebtheit
Die Bestände an gemischten Strategien beginnen zu wachsen. Etwa 16 Prozent der Institutionellen wählen diesen Ansatz für ihre Schwellenländer-Fixed-Income-Allokation, und das, nachdem diese Strategien noch vergangenes Jahr nahezu keine Rolle spielten.
Diese zunehmende Beliebtheit spiegelt sich auch in den Ergebnissen der Umfrage wider: Über 70 Prozent der Anleger planen, ihre Allokation in solchen Anlagen in den nächsten 24 Monaten zu erhöhen. Darin spiegeln sich die potenziellen Vorteile von gemischten Strategien, wie eine bessere Diversifikation und ein höheres Risikomanagementpotenzial, verbesserter Renditen und Erträge sowie eine flexiblere Positionierung auf der Renditekurve, wider.
Schwellenländer-Lokalwährungsanleihen wieder im Kommen?
Derzeit halten nur 23 Prozent der Befragten (gegenüber 47 Prozent im letzten Jahr) Schwellenländerstaatsanleihen in Lokalwährung, was sie zu der am wenigsten beliebten Schwellenländeranleihenkategorie macht. 38 Prozent der institutionellen Anleger planen jedoch eine Erhöhung ihres Engagements. 71 Prozent die Umfrageteilnehmer, die dies in Erwägung ziehen, führt das Wertsteigerungspotenzial als Hauptgrund für ihre Entscheidung an.