Innovation gesucht Lebenswelt der Kunden ist das Smartphone und nicht die Filiale

Ein Beispiel ist das sogenannte O2-Banking des Telekom-Anbieters Telefónica. Damit ermöglicht das Unternehmen seinen Kunden mobiles Full-Banking, was die Kundentreue in dieser wechselfreudigen Branche dramatisch verbessert hat. Im Rahmen des BaaS-Angebots übernimmt der Dienstleister für seine Geschäftskunden – Banken und Nicht-Banken – das komplette Banking  wie Lizenz, Prozesse, und Plattform mit allen notwendigen Tools – von der Buchhaltung über Compliance und Regulierungs-Reporting bis hin zur Kreditierung und modernsten Zahlungstransaktionen. Durch Partnerschaften können auch Wertpapiertransaktionen angebunden werden. Hier tut sich ein gewaltiges Wachstumspotenzial auf, das Banken und Nicht-Banken einschließt.

Anstatt alles selbst zu entwickeln, können Banken inzwischen auf ein wachsendes Angebot externer Dienstleister zurückgreifen. Nur drei Beispiele: Mit der niederländischen Vermögensverwaltungsbank Van Lanschot, der Abu Dhabi Islamic Bank in den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Natixis-Bank in Algerien nutzen internationale Institute bereits erfolgreich Banking as a Service. Bitcoin.de verlässt sich ebenso auf die Fidor-Prozesse (Transaktionen) wie auch die Vergleichsseite Finanzcheck (Loan as a Service).

Wie wichtig diese Marktöffnung für Drittanbieter ist, wird auch in der europäischen Zahlungsrichtlinie PSD II deutlich. Seit 2018 sind Finanzinstitute dazu verpflichtet, etwa via APIs Zugänge für Nicht-Banken zu schaffen. Diese können dann am Zahlungsverkehr der Banken teilhaben. Einher geht die Richtlinie mit wichtigen Standards, bei denen gilt: Wer die Regularien umsetzt und entsprechend für sich zu nutzen weiß, wird künftig klar im Vorteil sein. Und: Es sind die Veränderungen der Regularien, die in der Regel zu den größten Veränderungen von Märkten führen.

Die Revolution ist in Sichtweite. Verbieten wird sie keiner können. Nutzen kann sie jeder.