Initial Coin Offerings als Alternative Wie sich ICOs und Venture Capital bei Start-up-Investitionen unterscheiden

Professor Markus Hehn links und Jana Maria Rassl rechts zu Venture Capital und ICOs

Professor Markus Hehn links und Jana Maria Rassl rechts zu Venture Capital und ICOs: „Beide Anlageformen sind durch jeweils nicht zu unterschätzende Risiken gekennzeichnet.“

Seit Entwicklung der Blockchain bekommen Kryptowährungen eine exponentiell steigende Aufmerksamkeit – bei einem immer größer werdenden Kreis von Investoren. Die technologische Basis der Kryptowährungen bildet die Blockchain. Sie brachte damit eine neue Art der Investitionsform hervor: das Inital Coin Offering, kurz ICO. Für den Anleger besteht hierbei die Chance, Kryptowährungen frühzeitig zu erwerben, um diese dann mit hoher Rendite nach Erfolg des Unternehmens zu veräußern.

Gerade in der heutigen Zeit suchen Anleger nach alternativen Investitionsmöglichkeiten, um der Inflation entgegenzuwirken und trotz des niedrigen Zinsniveaus auskömmliche Renditen zu generieren. Diese Art der Investition ist für viele Anleger eine neuartige Alternative zu anderen, etablierten Anlageformen. Allerdings fehlt es bislang an einer vollständigen rechtlichen Regulierung der ICOs. Dadurch stellen sich Risiken für Anleger sowie Emittenten ein.

Was hinter den Initial Coin Offerings steckt

Bei einem ICO werden blockchainbasierte Projekte durch Veräußerung von Krypto-Token finanziert. Ein ICO ist ein erstmaliges Anbieten eines Token. Die Token oder Coins, die bei einem ICO emittiert werden, stellen selbst Kryptowährungen dar. Namentlich angelehnt ist das Initial Coin Offering an ein Initial Public Offering an der Börse, also ein IPO. Der Zweck eines ICOs ist die Finanzierung von Unternehmen, hauptsächlich Start-up-Projekten, indem Anleger emittierte Token in Austausch für Fiat- oder Kryptowährung erwerben. 

ICOs treten grundsätzlich in zwei Formen auf: entweder durch Schaffung einer neuen Blockchain und der zugehörigen, eigenen Kryptowährung oder durch das Erstellen von Smart Contracts. Bei letzterem handelt es sich um digitale Verträge, die in einer Blockchain gespeichert sind und automatisch ausgeführt werden, sobald die vordefinierten Bedingungen erfüllt sind.

Die bei den ICOs emittierten Token dienen den Anlegern als digitale Partizipation an Projekten oder Unternehmen. Aus Gründersicht dient der ICO zur Kapitalbeschaffung und Unternehmensfinanzierung. Anreiz für Anleger ist es, die Option zu erhalten, eine neue Kryptowährung frühzeitig zu erwerben und bei unternehmerischem Erfolg gewinnbringend über Kryptobörsen veräußern zu können. Es besteht für den Anleger damit die Chance eine hohe Rendite für das eingesetzte Kapital zu erhalten.

Abbildung 1: Der Kreislauf eines ICOs

Durch Einbehalten eines Anteils der Token profitieren auch die Emittenten bei unternehmerischem Erfolg, da die Aufmerksamkeit für die eigene Kryptowährung sowie deren Wert steigen. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es keine rechtlichen Voraussetzungen bezüglich der Gesellschaftsform für das Initiieren eines ICOs. Folglich kann eigentlich jeder Token offerieren.