Ingo Schiller von Hertha BSC „Wir sind stolz auf die erste digitale Finanzierung eines Bundesligisten“

Ingo Schiller (re.), Geschäftsführer von Hertha BSC, im Interview über die erste digitale Finanzierung eines Bundesligisten

Ingo Schiller (re.), Geschäftsführer von Hertha BSC, im Interview über die erste digitale Finanzierung eines Bundesligisten

private banking magazin: Hertha BSC war bereits vor über elf Jahren Pionier mit einer Fan-Anleihe und zeigt sich jetzt erneut als Vorreiter, dieses Mal mit der Auflage einer digitalen Version. Was reizt Sie an diesem neuartigen Weg der Finanzierung?

Ingo Schiller: Diese Investitionsmöglichkeit ist innovativ, sehr modern und direkt. Eine Form, die ganz hervorragend zu der Ausrichtung unseres Vereins passt. Seit Jahresbeginn hat es sich Hertha BSC bekanntlich zum Ziel gesetzt, die digitale Transformation des Klubs mehr denn je voranzutreiben.

Sie haben sich bei der Umsetzung für die Plattform des Berliner Fintech-Unternehmens Kapilendo entschieden. Warum?

Ingo Schiller: Berlin ist eine Metropole, die aufgrund ihrer großen Start-up-Szene beispielhaft für Innovation und Entwicklung steht. Gerade hier wollen wir mit einem absolut neuen Angebot vorangehen, Impulse setzen. Und bei unserem Partner Kapilendo passte alles – das Konzept, das Gründerteam und die Umsetzung.

Hat Hertha BSC noch weitere Kontakte in die Berliner Start-up-Szene?

Ingo Schiller: Wir sind mit der Szene hier in engem Kontakt. Nicht zuletzt deshalb hat mit dem „Studio tim raue“ ein besonderer Lounge-Bereich im Olympiastadion seine Pforten geöffnet. Der neue Bereich wurde konzeptionell auf die Bedürfnisse einer in Berlin starken Zielgruppe der Start-up-Unternehmen zugeschnitten. Hier kommen Entscheider zusammen, treffen sich Unternehmer. Man tauscht sich aus, verfolgt das Fußballspiel und wird von einem absoluten Spitzenkoch dazu noch erstklassig bewirtet.

Das Volumen der digitalen Finanzierung liegt bei einer Million Euro. Wofür wird die Finanzierung verwendet?

Ingo Schiller: Wir sind stolz, als erster Verein der Fußball-Bundesliga eine digitale Finanzierung umsetzen zu können, wobei die Erlöse unter anderem der digitalen Offensive des Klubs direkt zugute kommen werden. Kapilendo bietet uns dafür den perfekten Rahmen – die Plattform hat einen sehr guten Mix aus digitalisierten Prozessen und emotionaler Ansprache.

Welche Vorteile bietet diese Art der Finanzierung den Fans von Hertha BSC?

Ingo Schiller: In erster Linie haben die Fans die Möglichkeit, am Wachstum ihres Klubs zu partizipieren. Die einfache Art dabei zu sein, ist ebenso attraktiv: Innerhalb weniger Minuten kann ich am heimischen Computer eine Beteiligung zeichnen, die eine attraktive Verzinsung verspricht.

Viele Spieler investieren mitunter auch an der Börse. Werden auch die kickenden Kollegen die Anleihe zeichnen?

Ingo Schiller (lacht): Also wenn ich Ihr Anlagepartner wäre, würde ich es Ihnen glatt empfehlen...

Wo steht die Hertha zum Ende der Saison?

Ingo Schiller: Mit derlei Tipps möchte ich mich eigentlich zurückhalten, aber: Wir haben, sowohl in der Liga als auch im Pokal, Riesenchancen – und genau die wollen wir nutzen.

Nachtrag der Redaktion: Kapilendo hat die Crowd-Finanzierung für Hertha BSC in Höhe von einer Million Euro innerhalb rekordverdächtiger 9 Minuten und 23 Sekunden eingesammelt.

Hintergrund:
Der Berliner Fußballclub Hertha BSC will sich eine Million Euro bei Fans und Investoren über die Crowdlending-Plattform Kapilendo besorgen. Die Laufzeit des Anlageprojekts beträgt drei Jahre, die feste jährliche Verzinsung 4,5 Prozent. Mit wenigen Online-Klicks, beispielsweise über ein Smartphone, können Interessierte 100 bis 10.000 Euro an den Fußballverein leihen. Beim Heimspiel Hertha BSC gegen den FC Ingolstadt 04 am Samstag, 19. März fällt der Startschuss für das Anlageprojekt.

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