„Inflationären Entwicklung bei Sanktionen“ Finma fordert veränderte Praktiken der Schweizer Banken

Im Rahmen einer Pressekonferenz in Bern sprach Mark Branson, Leiter der Schweizer Finanzaufsicht (Finma), am Dienstag von einer inflationären Entwicklung bei Sanktionen. So hätten alleine die USA seit 2009 über 85 Milliarden Dollar an Strafen gegen Finanzinstitute verhängt. Das Rechtssystem der Schweiz erlaube jedoch im Allgemeinen noch immer die Verwaltung nicht deklarierten ausländischen Vermögens, so dass eine weitere Eskalation drohe.

Die Credit Suisse Group war im vergangenen Monat mit 2,6 Milliarden Dollar Strafe wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung durch US-Bürger belegt worden. Die USA ermitteln wegen ähnlicher Vorwürfe auch gegen andere Schweizer Banken wie die Julius Bär Gruppe und die Zürcher Kantonalbank.

Branson forderte die Schweizer Banken auf, die Reputations- und Rechtsrisiken bei Geschäften mit anderen Ländern zu beachten. Die Finma habe in zehn Fällen Maßnahmen im Zusammenhang mit dem grenzüberschreitenden US-Geschäft eingeleitet und sieben Mal Korrekturen verlangt. Zwei Untersuchungen seien noch offen und eine eingestellt, da das betroffenen Institut seine Banklizenz abgegeben habe. Zudem könne die Finma Berufsverbote bei individuellem Fehlverhalten aussprechen.

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