Wann komme ich in den Genuss einer individuellen Vermögensverwaltung?
Stollenwerk: Die Übergänge sind fließend, aber ab 10 Millionen Euro Anlagesumme lässt sich eine auf Einzeltiteln basierende Vermögensverwaltung gut umsetzen. Diese Größe ist nicht willkürlich, sondern ein Produkt aus den Anforderungen unserer Kunden, etwa dem direkten Zugang zum Portfoliomanager und auch gewissen Mindestgrößen für Investitionen zum Beispiel im Anleihebereich. Darunter bieten wir eine Vermögensverwaltung an, die über unsere Publikumsfonds abgedeckt wird. Auch die trägt den persönlichen Anlagezielen und der Risikoneigung der Kunden Rechnung. Eines ist uns ganz wichtig:...
Dieser Artikel richtet sich ausschließlich an professionelle Investoren. Bitte melden Sie sich daher einmal kurz an und machen einige berufliche Angaben. Geht ganz schnell und ist selbstverständlich kostenlos.
Wann komme ich in den Genuss einer individuellen Vermögensverwaltung?
Stollenwerk: Die Übergänge sind fließend, aber ab 10 Millionen Euro Anlagesumme lässt sich eine auf Einzeltiteln basierende Vermögensverwaltung gut umsetzen. Diese Größe ist nicht willkürlich, sondern ein Produkt aus den Anforderungen unserer Kunden, etwa dem direkten Zugang zum Portfoliomanager und auch gewissen Mindestgrößen für Investitionen zum Beispiel im Anleihebereich. Darunter bieten wir eine Vermögensverwaltung an, die über unsere Publikumsfonds abgedeckt wird. Auch die trägt den persönlichen Anlagezielen und der Risikoneigung der Kunden Rechnung. Eines ist uns ganz wichtig: Entscheidend für den langfristigen Erfolg ist die Investmentstrategie und nicht, in welchem Mantel sie umgesetzt wird.
Muss man für private Investoren auch Spezialfonds können?
Stollenwerk: Unbedingt. Gerade das Thema zeigt, wie sehr die Bereiche der privaten und institutionellen Vermögensverwaltung mittlerweile verschwimmen. Viele Single Family Office nutzen solche Investment-Vehikel. Und wir verwalten mittlerweile deutlich über 100 Spezialfonds.
Family Office ist ein gutes Stichwort. Sie selbst wollen keines sein, nennen sich Investment-Office. Wo ziehen Sie die Trennlinie?
Stollenwerk: Viele unserer Kunden suchen nicht nur einen Vermögensverwalter, sondern möchten einen Partner für die strategische Ausrichtung des Gesamtvermögens. Unsere Dienstleistung, unser Können fokussiert sich dabei auf das liquide Vermögen unserer Kunden. Im Rahmen dieser Tätigkeit legen wir mit unseren Kunden langfristige Investitionsziele fest, helfen Geschäftspartner auszuwählen, koordinieren die Umsetzung der Vermögenstrategie und dienen als zentraler Ansprechpartner – sind also auch eine Art Sparrings-Partner. Diese Rolle wird häufig unterschätzt, weil es einen Trend in der Branche gibt, alles in irgendwelche Modelle zu pressen. Dabei sind die Kapitalmärkte und damit die Geldanalage von Natur aus dynamisch. Nicht alles steht von vornherein fest und vieles ändert sich mit der Zeit, manchmal sogar sehr schnell. Kaufmännischer Sachverstand, Verständnis für die Bedürfnisse anspruchsvoller Kunden und Augenmaß bei den Anlageentscheidungen sind deshalb so wichtig.
Welche Beratungsfelder gehören dann dazu?
Stollenwerk: Momentan gehören die Beratung zur strategischen Vermögensallokation, die Vermögensstrukturierung, die Manager-Selektion, das Vermögenscontrolling und natürlich die Vermögensverwaltung dazu.
Gehören auch Alternative Investments dazu?
Stollenwerk: Im Bereich Private Equity sind wir seit mehr als zehn Jahren aktiv. Langfristige und direkte Investition in unternehmerisches Eigenkapital – das passt sehr gut zu uns! Ansonsten halten wir uns bei Vielem, was unter dem Begriff „Alternative Investments“ zusammengefasst wird, dezent und auch gerne zurück. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit den – nennen wir sie mal – klassischen Anlageformen, die Bedürfnisse unsere Kunden sehr gut abbilden können.
Und Ihre weiteren Pläne?
Stollenwerk: Ich bin ja erst kürzlich zu Flossbach von Storch gestoßen, habe nach einer Einarbeitungsphase die Leitung der Vermögensverwaltung von Kurt von Storch übernommen. Ich habe hier eine gut geölte Maschine mitsamt eingespieltem Team vorgefunden. Also geht es um den Ausbau des Bereichs. Als Kurt von Storch und ich gesprochen haben, ob wir beide da zusammenfinden können, war seine Vision immer, das Geschäft in der Vermögensverwaltung innerhalb von fünf Jahren zu verdoppeln. Bisher sind wir da auf einem guten Weg.
Über den Interviewten:
Marcus Stollenwerk ist im April 2020 zu Flossbach von Storch gewechselt. Seit 1. Januar 2021 hat er die Leitung der Vermögensverwaltung von Kurt von Storch übernommen. Zuvor war Stollenwerk rund neun Jahre für die UBS tätig und leitete dort zuletzt das Wealth Management in Deutschland.