Index zu schlagen genügt nicht AGI-Chefin über aktives Fondsmanagement

Ist seit 2005 bei der Allianz Global Investors: Elizabeth Corley

Ist seit 2005 bei der Allianz Global Investors: Elizabeth Corley

Für aktiv verwaltete Fonds wird es immer schwieriger den Index zu schlagen. Das legt eine Studie von Allianz Global Investors (AGI) nahe. 64 Prozent der von AGI im Rahmen der Studie befragten institutionellen Investoren stimmten dieser Aussage zu.

Für 57 Prozent der Befragten spielt der Mehrertrag gegenüber ETFs eine wichtige Rolle bei der Wahl des Fondsmanagers. Daher setzen viele Institutionelle auf Asset Manager, die ihren Erfolg in der Vergangenheit über einen längeren Zeitraum unter Beweis gestellt haben.

Kein Grund, sich zurückzulehnen

Doch ein Grund, sich zurückzulehnen und ausschließlich auf die Kernaufgabe – also die Vermögensverwaltung – zu konzentrieren, ist es auch für erfolgreiche Fondsgesellschaften nicht. Davon ist Elizabeth Corley, Vorstandschefin von Allianz Global Investors (AGI) überzeugt. Eine Überrendite, die nach Abzug von Kosten über der der Indexprodukte liegt, kann nicht alles sein, erklärt Corley gegenüber der „Börsen-Zeitung“.

Langfristig komme es darauf an, Kundenerwartungen zu erfüllen, so Corley. Und gerade bei institutionellen Investoren können diese Erwartungen sehr spezifisch sein. „Für diejenigen, die in einem hochregulierten Umfeld gewisse Verbindlichkeiten bedienen müssen, sind sie ganz anders als für jene, die über einen konkreten Anlagezeitraum auf ein bestimmtes Ergebnis hin sparen“, sagt die AGI-Chefin und macht das an einem Beispiel deutlich.

Beispiel bAV: So schaffen Asset Manager Mehrwert

Dafür nimmt Corley ein Unternehmen, das Pensionsverpflichtungen bedienen muss und dabei strengen regulatorischen Vorschriften unterliegt. Im aktuellen Niedrigzinsumfeld stehe ein derartiges Unternehmen vor der brennenden Frage, wie die betriebliche Altersvorsorge (bAV) nachhaltig aufgestellt werden kann.

„Es geht somit um weit mehr als die letztliche Anlage der Pensionsvermögen“, sagt Corley. Vielmehr stehe dieses Unternehmen vor einer ganzen Palette an Aufgaben: Es müsse die voraussichtliche Entwicklung der Pensionsvermögen und -verbindlichkeiten modellieren, was eine sogenannte Asset-Liability-Analyse erfordert.

Danach muss es die Pensionsgelder bestmöglich auf verschiedene Anlageklassen aufteilen, für jede Asset-Klasse wiederum den jeweils besten Vermögensverwalter finden, ein Risikomanagementsystem etablieren und Reporting-Systeme entwickeln.

All dies zähle für die allermeisten Unternehmen nicht zu den Kernkompetenzen, sagt Corley. Daher sei hier die Hilfe von Asset Managern sehr gefragt. „Hier kann die Branche also Mehrwert schaffen, auch wenn unsere Königsdisziplin, das aktive Fondsmanagement, nur ein Baustein ist.“

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