Nachhaltiges Acceleration Capital Wie Private Equity als Booster für Impact Investments funktioniert

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Damit erhält der Impact-Investor etwa gegenüber einem klassischen Aktieninvestment eine deutlich umfassendere und genauere Entscheidungsgrundlage – gerade auch in Sachen Nachhaltigkeit. Die Frage, ob und unter welchen Bedingungen ein Unternehmen in der Lage sein könnte, die Realisierung eines spezifischen ökologischen oder sozialen Ziels wirksam zu unterstützen, lässt sich im Verfahren der Due Dilligence in der Regel bereits relativ verlässlich beantworten.

Auch was die Überwachung der Impact-Ziele angeht, bietet Private Equity sehr gute Bedingungen. Denn in der Regel können Investoren hier in größerem Umfang aktiv und langfristig Einfluss auf die Entwicklung eines Unternehmens nehmen. Die besondere Nähe zu den Entscheidern auf Unternehmensebene gewährleistet einen regelmäßigen Austausch, in dessen Verlauf Schwachstellen identifiziert und Prozesse nachgebessert oder optimiert werden können. Investoren müssen sich also nicht auf standardisierte Intervall-Reportings verlassen, sondern verfügen jederzeit über alle relevanten Informationen, um so prozessbegleitend im Sinne ihrer individuellen Ziele aktiv sein zu können.

Schneller Wirkung erzielen

Angesichts zahlreicher Herausforderungen, etwa in den Bereichen Klimaerwärmung, Meeresverschmutzung, Biodiversität, Abholzung der Wälder, Armutsbekämpfung oder Bildungszugang, herrscht zwar inzwischen ein hohes Problembewusstsein. Die meisten Experten sind sich aber einig, dass noch schneller und effektiver gehandelt werden muss, wenn die Menschheit ihre natürlichen Lebensgrundlagen zum Wohle aller erhalten möchte. Bisher floss das Geld von PE-Investoren überwiegend in bereits etablierte Projekte nachhaltiger Infrastruktur. Gegenwärtig entwickelt sich allerdings eine dritte Alternative, dem Experten mit Blick auf Schnelligkeit und Effektivität bei der Umsetzung der SDGs einiges zutrauen.

Unter dem Stichwort Acceleration Capital geht es dabei um Investitionen in solche Unternehmen, die bereits Lösungen zur Bewältigung von SDG-Herausforderungen entwickelt haben, denen es aber an Kapital fehlt, um am Markt in der Breite agieren zu können. Ziel von „Acceleration Capital“ ist die Skalierbarkeit vorhandener innovativer Lösungen, um bei der Bewältigung bestimmter ökologischer oder sozialer Herausforderungen den Impact zu beschleunigen. Es geht darum, den Unternehmen den Weg aus der Nische auf den breiten Markt zu ermöglichen und damit den Nutzen ihrer Produkte und Technologien für die Umwelt zielgerichtet zu hebeln. Das damit verbundene Wachstum kommt sowohl der Allgemeinheit als auch den Investoren zugute.

Im Gegensatz zu Venture Capital steht Acceleration Capital im Spektrum der Finanzierungen für die frühe Wachstumsphase, in der Unternehmen profitabel sind oder bald profitabel werden und bereits Einnahmen durch bewährte und nachweisbare Innovationen erzielen. Der Mirova Environment Acceleration Capital Fund der auf ESG spezialisierten Tochtergesellschaft von Natixis Investment Managers konzentriert sich auf diese Phase in der Unternehmensentwicklung und wir erwarten mindestens eine Verdreifachung seines Investments über einen Zeitraum von im Schnitt fünf Jahren.

Innovative Technologien groß machen

Kapitalschwache Unternehmen mit interessanten Umwelttechnologien, deren Einsatz einzelne oder mehrerer SDGs wirkungsvoll unterstützen können, gibt es über alle Branchen hinweg verteilt. Eines davon ist Ombrea. Seit ihrer Gründung im Jahre 2016 entwickelt die Firma Lösungen zur Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels auf Nutzpflanzen. Hitzewellen, Unwetter oder verfrühter Frost sind weltweit ein Risiko für Landwirte.