Impact Investing, Teil 2 Die Impact-Messung ist eine Herausforderung

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Impact-Messung bei börsennotierten Unternehmen eine Herausforderung 

Wenn ein Fondsmanager in eines OGAW-Fonds Anleihen oder Aktien eines Unternehmens kauft, erwirbt er die Anteile in der Regel über die Börse von anderen Investoren. Das Geld fließt also nicht in die Kasse des Unternehmens. Nur im Rahmen von Kapitalmaßnahmen (vor allem Kapitalerhöhungen und Anleiheemissionen) sammeln Unternehmen zusätzliche Gelder ein, um damit neue Projekte zu finanzieren. Dies macht es schwierig, einen direkten Impact des Investors zu ermitteln.

Aber mit dem Kauf von Aktien nachhaltiger Unternehmen können Anleger indirekt eine Wirkung erzielen. Denn diese Unternehmen weisen ein geringeres Risikoprofil auf, da ihr nachhaltiges Geschäftsmodell wie ein Risikofilter wirkt. Deswegen können sie günstiger an der Börse Kapital beschaffen. Mit dem eingesparten Geld können sie unter anderem neue wirkungsstarke Projekte finanzieren. Dieser positive Effekt wurde in verschiedenen wissenschaftlichen Studien belegt.

Eine weitere Herausforderung ist das Reporting. Unternehmen berichten bisher nicht oder nur unzureichend darüber, wie ihre Geschäftsaktivitäten eine sozial-ökologische Wirkung entfalten. Zwar geben diverse Nachhaltigkeitsberichte Fondsmanagern Aufschluss über Kennzahlen wie Wasser- beziehungsweise Energieverbrauch oder Personalfluktuation. Jedoch fließen diese Zahlen bislang kaum als Steuerungsgröße in Unternehmensstrategien ein.

Neue Allianzen, etwa zwischen PRI, UN Global Compact und der Global Reporting Initiative (GRI), gehen diesen Missstand aktiv an. Sie fordern Unternehmen zur Berichterstattung auf und geben Handlungsempfehlungen. Der Erfolg (oder Misserfolg) wird sich in den kommenden Jahren zeigen.