Das Bankhaus Ellwanger & Geiger spaltet nun endgültig sein Immobiliengeschäft ab, wie die Tageszeitung „Stuttgarter Nachrichten“ berichtet. Auf personeller Ebene wird sich der Schritt durch den Abgang von Mario Caroli ausdrücken – neben Volker Gerstenmaier einer der beiden persönlich haftenden Gesellschafter des Bankhauses und Verantwortlicher des Immobiliengeschäfts. Das Stuttgarter Privatbank plane, sich rein als Vermögensverwalter aufzustellen.
Ellwanger & Geiger sei bereits seit vielen Jahre auf die Vermittlung von Immobilien spezialisiert, sodass das Haus in der Branche als Immobilienmakler mit angeschlossener Bank bekannt gewesen sei. Das würde dem Institut aber nicht mehr gerecht werden, man habe sich zu einem Vermögensverwalter entwickelt, so Gerstenmaier gegenüber der Zeitung.
In Vorbereitung auf die strategische Änderung hatte die Bank bereits zum Jahresende 2017 ihre Immobilien-Gesellschaften im Rahmen eines Management-Buyout veräußert. Käufer waren eben Caroli und zwei weitere Manager von Ellwanger & Geiger. Carolis Austritt werde vollzogen, sobald ein Nachfolger für ihn als Geschäftsleiter der Bank gefunden und von der Finanzaufsicht Bafin zugelassen sei.
Kooperation geplant
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Beide Gesellschafter betonen im Bericht, dass Privatbank und Immobiliengesellschaften künftig kooperieren wollen. Konkret können Kunden der Privatbank mit spezifischen Fragen an die Immobiliengesellschaften empfohlen und umgekehrt Immobilienkunden bei Finanzierungs- oder Vermögensverwaltungsthemen an die Privatbank verwiesen werden, heißt es. „Viele Kunden sind bereits in der vierten Generation bei Ellwanger & Geiger und schätzen die Unabhängigkeit der Privatbank“, wird Gerstenmaier im Bericht zitiert.
Die Privatbank Ellwanger & Geiger KG feierte 2012 ihr 100-jähriges. Die Bilanzsumme der Privatbank beträgt rund 190 Millionen Euro. Aktuell arbeiten rund 120 Mitarbeiter bei Ellwanger & Geiger, wovon etwa die Hälfte auf den Bank- und die andere Hälfte auf den Immobilienbereich entfällt.