private banking magazin: Herr Specketer, worin unterscheiden sich die Immobilienstrategien für die UBS-Kunden von Invescos anderen Real-Estate-Angeboten?
Sascha Specketer: Ziel des Angebots ist es, Privatkunden der UBS ein Investment in Immobilien zu ermöglichen ohne die hohen Investitionssummen eines Einzelinvestors. Zweitens wollen wir den UBS-Kunden eine regelmäßige Liquidität zur Verfügung stellen, anders als bei klassischen institutionellen Immobilienfonds mit Investitionszeiträumen über mehrere Jahre. Bei unserem Produkt können UBS-Kunden monatlich investieren und ebenso monatlich ihre Anteile auch wieder verkaufen. Das erreichen wir durch den Einsatz von REITS und über eine Cash-Komponente, die im Fonds bei etwa 20 Prozent liegt. Der charmantere Teil für den Kunden ist, dass er mit 80 Prozent direkt in Immobilien investiert ist, zu denen sonst nur institutionelle Investoren Zugang haben.
Herr Vogel, welche Überlegungen stecken bei der UBS hinter der Produktpartnerschaft?
Tobias Vogel: Wir haben mit Invesco bereits über mehrere Jahre ein sehr gutes Verhältnis und arbeiten in verschiedenen Bereichen erfolgreich zusammen. Das Besondere an dieser Lösung ist, dass wir Invescos globale Immobilien-Expertise für unsere Kunden nutzen können. Es gibt keinen anderen Real-Estate-Investor mit der Reichweite, der Direktinvestitionen in den großen drei globalen Regionen ermöglicht: Europa, USA und Asien.
Wie überzeugen Sie Ihre Kunden von der Notwendigkeit einer globalen Ausrichtung ihres Immobilien-Portfolios?
Vogel: Fast alle unsere Kunden sind in Immobilien investiert, sei es die eigene Privatimmobilie oder auch Objekte im Firmenbestand, die sich naturgemäß in Deutschland befinden. Dadurch haben sie einen gewissen Überhang im Heimatmarkt. Daher ist es gerade sinnvoll, das Risiko im Real-Estate-Portfolio global zu streuen. Unser Ansatz als Wealth Manager ist stets, das Vermögen des Kunden global breit diversifiziert aufzustellen.
Specketer: Die Heimatmarktneigung gilt genauso für Immobilieninvestoren. Viele Anbieter sind in bestimmten Märkten unterwegs, aber die wenigsten Asset Manager haben wirklich Personal in den einzelnen Regionen. Das ist unser Ansatz: Wir investieren dort, wo wir mit eigenen Teams vor Ort sind. Allein im Immobiliensegment gehören 600 Mitarbeiter zum Investmentteam, das sich in 21 Büros über die ganze Welt verteilt. Wir investieren nie nach einem Fly-In-Fly-Out-Ansatz wie andere Investoren. Daher genau kommt auch die Ertragsstärke: Je günstiger wir eine Immobilie erwerben, desto höher ist der Ertrag. Diese Vorteile stellen wir durch unsere lokalen Teams sicher.
Vogel: Ein weiterer Aspekt, der uns besonders gut gefällt, ist die Abdeckung struktureller Trends. Ein überdurchschnittliches Wachstum findet aktuell beispielsweise in Segmenten wie Healthcare und Logistik statt, die das Invesco-Produkt sehr gut abbildet. Das ist im Interesse unserer Kunden, weil sie diese Trends vor Ort mit ihrem Immobilienbestand gar nicht abbilden können.
Wie läuft die Zusammenarbeit in der Anlageentscheidung?
Specketer: Wir haben mit dieser Partnerschaft eine integrierte Fertigung geschaffen. Das bedeutet, die UBS ist Teil des Investmentkomitees und trägt Investmententscheidungen mit. Unsere Investitionen in Immobilienmärkte für diese Strategien sind abgestimmt mit dem CIO-Office der UBS. Auf diese Weise finden sich auch die strukturellen Trends im Portfolio wieder. Es geht darum, den eigenen Ausblick und die Marktmeinung des CIO-Office zu transportieren statt nur ein Real-Estate-Produkt von der Stange zu kaufen.
Vogel: Wir nutzen die Expertise von Invesco, die richtigen Immobilien weltweit auszuwählen und dafür vor Ort den passenden Preis zu verhandeln. Aber wenn wir als UBS im Zuge der Asset Allocation über eine konträre Meinung verfügen, werden wir diese auch deutlich äußern.