Immobilien-Investition in Großbritannien Schnäppchen oder Verlustgeschäft?

Thomas Schneider, Investmentchef von Brickvest, einer Online-Plattform für Immobilien-Crowdinvestments

Thomas Schneider, Investmentchef von Brickvest, einer Online-Plattform für Immobilien-Crowdinvestments

Bisher war der britische Immobilieninvestment-Markt einer der attraktivsten weltweit. Vor allem London als Wirtschafts- und Finanzmetropole galt lange Zeit als einer der begehrtesten Märkte für Immobilieninvestments der Welt.

Dies lag nicht zuletzt an den Standortvorteilen, die London und der Rest Großbritanniens mit sich bringt und viele Unternehmen und Investoren lockte: So macht die dort als Amtssprache vorherrschende Weltsprache Englisch Investments für Ausländer einfacher und zugänglicher. Mitunter auch ein Grund, warum London zum bevorzugten Ort für den ausländischen Firmensitz von Unternehmen wurde, die am europäischen Markt partizipieren wollten.

Passporting sei Dank, konnte man von London aus auch europaweit operieren. Zudem ist London die unangefochtene Finanzmetropole Europas. Alle Finanzinstitute, die Rang und Namen haben, residieren dort. Hinzukommt der große Pool an Talenten und Top-Universitäten. Für viele Unternehmen ist dies gepaart mit den vielen Steuervorteilen und der unternehmerfreundlichen Regulierung nahezu ein Paradies.

Investment-Hotspot UK

Seit dem 24. Juni ist die Stimmung getrübt. Die britischen Bürger haben gegen den Verbleib in der EU und für den Brexit gestimmt. Bereits vor dem Referendum war leichte Katerstimmung am britischen Immobilieninvestment-Markt zu spüren. Denn zunehmende Unsicherheit machte sich breit. So waren teilweise schon in der ersten Jahreshälfte 2016 sinkende Investitionsvolumina bei Immobilientransaktionen zu erkennen.

Nun ist es amtlich und das ganze Ausmaß zeichnet sich langsam ab: Immobilien-Investoren befinden sich aktuell in einer abwartenden Haltung, was Engagements in Großbritannien angeht. Zudem ist ein erster Preisrückgang bei Immobilien zu erkennen.

Insgesamt sorgt der Brexit für eine umfassende Volatilität über alle Investmentmärkte hinweg – von dem auch die Immobilien – das sogenannte „Betongold“ - betroffen sind.  Hinzu kommt noch der Währungsverfall: Direkt nach der Bekanntgabe der Referendum-Ergebnisse fiel das britische Pfund auf ein 31-Jahres-Tief.