Mit der Signa Prime Selection und der Signa Development Selection sind nun auch die beiden wichtigsten Immobiliengesellschaften der Signa-Gruppe zahlungsunfähig. Der Vorstand der Signa Prime Selection hat beim Handelsgericht Wien die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung und die Annahme eines Sanierungsplans beantragt.
Für Signa Development Selection wird zeitnah ebenfalls ein solcher Antrag gestellt. Ende November hatte bereits die Muttergesellschaft Signa Holding mit Verbindlichkeiten von rund 5 Milliarden Euro ein Sanierungsverfahren beantragt.
Ziel sei die geordnete Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs im Rahmen der Eigenverwaltung und die nachhaltige Restrukturierung des Unternehmens. „Trotz erheblicher Bemühungen in den vergangenen Wochen konnte die erforderliche Liquidität für eine außergerichtliche Restrukturierung nicht in ausreichendem Maße sichergestellt werden“, heißt es dazu weiter in Pressemitteilung.
Vorstandssprecher Erhard Grossnigg sieht demnach gute Chancen für eine erfolgreiche Sanierung: Die Qualität des Portfolios sei in seinen Augen hervorragend, die Entwicklungsperspektive der Development-Projekte sehr gut.
Bei der Signa Prime belaufen sich die Verbindlichkeiten derzeit laut dem Alpenländischen Kreditorenverband auf rund 4,5 Milliarden Euro. Die Tochterfirma ist nach Unternehmensangaben "die größte Gesellschaft im Immobilienbereich von Signa".
Die Gesellschaft hält unter anderem die Warenhausimmobilien des KaDeWe in Berlin, des Alsterhauses in Hamburg und des Oberpollinger in München. Zu seinen Vermögenswerten von insgesamt 20,4 Milliarden Euro zählt auch der im Bau befindliche 64-stöckige Hamburger Elbtower. Zu den Hauptaktionären zählen unter anderem die deutsche RAG-Stiftung und die R+V Lebensversicherung.