50 Jahre Zeit-Stiftung Immer die Kurve gekriegt

Michael Berndt verantwortete 20 Jahre lang die Kapitalanlage der Zeit-Stiftung

Michael Berndt verantwortete 20 Jahre lang die Kapitalanlage der Zeit-Stiftung: Internetblase, Trump, China und Corona, der Manager hatte immer viel zu tun Foto: Ulrich Perrey für Zeit-Stiftung

2000 – Kleine Gewinne, geringe Risiken

Als ich im Jahr 2000 zur Zeit-Stiftung kam, befand sich die Welt gerade in der sogenannten Dotcom-Blase: Vermeintlich zukunftsweisende Technologieunternehmen hatten eine große Euphorie entfacht. Die Börsenkurse waren steil nach oben gegangen, der Dax hatte einen neuen Höchststand erklommen. Ein idealer Zeitpunkt, um die Aufgabe als Finanzvorstand der Zeit-Stiftung anzugehen – könnte man meinen. Die Förderprojekte werden ja nicht durch das Grundkapital einer Stiftung getragen, sondern durch die Gewinne durch verschiedene Investitionen. Damals spielten kurzfristige Aktienentwicklungen für uns aber noch keine so große Rolle.

Der Großteil des Kapitals war in festverzinslichen Anleihen angelegt. Höchstens 25 Prozent des Kapitals steckten in Aktien, und davon war ein nicht unerheblicher Teil an den Bertelsmann Verlag gebunden, eine Hinterlassenschaft von Gerd Bucerius. Auch an Immobilien besaßen wir nur unser Stiftungshaus an der Alster. Die Gebäude der Law School und das Literaturhaus waren keine Renditeobjekte. Es war unser Anspruch, das Geld mit möglichst wenig Risiko zu vermehren. Was damals auch mit Zinspapieren recht gut ging. Weil wir im Unterschied zu anderen Stiftungen mit der Law School und dem Kunst Forum zwei große eigene Projekte betreiben, war es für die Zeit-Stiftung immer von zentraler Bedeutung, sie so verlässlich wie möglich finanzieren zu können.

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