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HSBC zu Edelmetallen Gold glänzt wieder

Die jüngsten Wirtschaftsdaten haben nicht nur an den Aktien-, sondern auch an den Rohstoffmärkten ihre Spuren hinterlassen. Vor allem konjunktursensible Rohstoffe wie Öl und Silber werden von einer Reihe von schwachen Wirtschaftsdaten belastet. So war das Wirtschaftswachstum Chinas im dritten Quartal mit 6,5 Prozent das schwächste seit dem ersten Quartal 2009. Gleichzeitig ist der Einkaufsmanagerindex für die Industrie der Eurozone, den das britische Research-Haus Markit veröffentlicht, im September auf ein Zwei-Jahres-Tief gesunken, während jener für die globale Industrie auf ein 22-Monats-Tief abgerutscht ist.

Gold profitiert von zunehmender Unsicherheit

Im Gegensatz zum Ölpreis konnte sich Gold zuletzt erholen und ist seit langer Zeit wieder als sicherer Hafen gefragt. Aufgrund des Kursrutschs am US-Aktienmarkt und der Turbulenzen um Italien bekam das Edelmetall Rückenwind. Die Ratingagentur Moody’s hat Italien wegen ausbleibender Strukturreformen und der Sorge über seine Fiskalstärke auf knapp über Ramschniveau herabgestuft. Daraufhin sind die italienischen Anleihenrenditen kräftig angesprungen und die Differenz zu Bundesanleihen ist auf das höchste Niveau seit 2013 geklettert.

Ein Belastungsfaktor für den Goldpreis ist allerdings der starke US-Dollar, der von den steigenden Dollarzinsen profitiert. Verantwortlich dafür sind vor allem die Zinserhöhungen der US-Notenbank, die auch die Renditen von US-Anleihen nach oben treiben, womit der Zinsaufschlag gegenüber Anleihen anderer Industriestaaten wie etwa Bundesanleihen zusehends größer wird. Das beflügelt tendenziell den Dollar und drückt im Gegenzug den Goldpreis nach unten, da das in Dollar notierte Edelmetall teurer wird und daraufhin die Nachfrage sinkt. Der Dollarindex, der die Entwicklung des Greenback gegenüber sechs wichtigen Währungen, vor allem dem Euro, widerspiegelt, ist auf ein 15-Monats-Hochs geklettert.

Silber mit Stabilisierungsversuch

Während Gold Stabilisierungstendenzen zeigt, notiert der Silberpreis auf dem tiefsten Niveau seit Dezember 2015. Er leidet sowohl unter einem starken US-Dollar als auch unter einer schwächelnden Weltwirtschaft – denn rund die Hälfte der weltweiten physischen Nachfrage nach dem Metall besteht aus Industrieanwendungen in den Bereichen Solar-, Elektro- und Batterietechnik. Entsprechend hohe Short-Positionen am US-Terminmarkt sind bei Silber, aber auch bei Gold zu verzeichnen gewesen. Durch die jüngsten Short-Eindeckungen konnte sich der Goldpreis deutlich erholen, beim Silberpreis kam es immerhin zu einer Stabilisierung. Dessen ungeachtet bleibt die vielbeachtete Gold-Silber-Ratio mit mehr als 80 weiterhin auf einem hohen Niveau.

Charttechnik signalisiert Stabilisierung

Nicht nur fundamental, sondern auch charttechnisch spricht viel für einen weiter steigenden Goldpreis. Seit seinem Tief von Mitte August bei 1.160 US-Dollar pendelt der Goldpreis in engen Grenzen um die Marke von 1.200 US-Dollar seitwärts. Doch der Anstieg über die letzten Wochenhochs bei 1.214 US-Dollar sorgt für ein erstes Stabilisierungsindiz. Hier geht es zur charttechnischen Analyse.

Die komplette „Marktbeobachtung“-Novemberausgabe von HSBC lesen Sie hier.

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