Die HSBC räumt im Schweizer Private Banking auf. Nach Medienberichten sollen über 100 Stellen wegfallen – allerdings vornehmlich im Middle- und Back-Office. Im Geschäft mit den vermögenden Kunden soll sich deshalb nichts ändern, auch das Offshore-Geschäft in Deutschland unverändert weiterlaufen.
Ersatz in Indien und Polen geplant
Die gestrichenen Stellen sollen laut der Financial Times (Bezahlschranke) durch günstigere Einstellungen in Indien oder Polen ersetzt werden. Außerdem räumt die Bank wohl zwei Etagen in der Genfer Filiale, um die Kosten für die Niederlassung weiter zu drücken. Mitarbeiter sollen künftig unter anderem an geteilten Schreibtischen zusammenarbeiten.
Dass die Bank Maßnahmen bei Personal und Präsenzen umsetzt, liegt laut der Financial Times zum einen an den durch die Pandemie veränderten Arbeitsbedingungen, zum anderen sei aber auch das Schweizer Private Banking unter Druck geraten. Vermögende Kunden zogen demnach vergangenes Jahr rund eine Milliarde Dollar an Kapital ab, die Zahl der Kunden sei aber stabil geblieben.
Währenddessen hatten die Konkurrenten UBS und Julius Bär Rekordergebnisse erzielt. Die Stimmung im Schweizer Private Banking der HSBC sei deswegen angespannt. Während in Asien tausende Neueinstellungen bekannt wurden, sei die Moral im europäischen Arm der HSBC gesunken. Auch im deutschen Private Banking gab es zuletzt Änderungen wegen der Sparmaßnahmen, so wurde etwa das Private Banking im Norden umgebaut.