Der Börsenjahrgang 2018 wird als „Jahr der großen Trendbrüche“ in die Börsengeschichte eingehen: Während die Rückkehr der Volatilität noch als „back to normal“ bezeichnet werden kann, brachte das Jahr an anderer Stelle große (chart)plattentektonische Veränderungen.
Zur Erinnerung: Das Jahr 2017 zeichnete sich durch eine extrem ruhige, gleichmäßige Aufwärtsbewegung aus. So zeigte beispielsweise der S&P 500 nur an acht Handelstagen eine betragsmäßige Veränderung von mehr als 1 Prozent.
Der Aktienjahrgang 2018 ist aus einem anderen Holz geschnitzt. Bis zum Wintereinbruch kam es bereits an mehr als 47 Tagen zu einer Kursschwankung um mehr als 1 Prozent nach oben oder unten – in der historischen Rückschau durchaus die Regel. 2017 war hingegen eine Ausnahme.
Dax droht erster Jahresverlust seit 2011
Sehr viel schwerwiegender als die bloße Zunahme der Volatilität sind allerdings verschiedene andere Entwicklungen des Jahres 2018: Gemessen am Jahresschlusskurs 2017 von 12.918 Punkten liegt der Dax im bisherigen Jahresverlauf deutlich unter Wasser. „Den deutschen Standardwerten droht der erste Verlustjahrgang seit 2011“, beobachtet Jörg Scherer, Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland, und fügt hinzu: „Damit wäre gleichzeitig die längste Erfolgsserie der Dax-Historie von sechs weißen Jahreskerzen in Folge gerissen. Aus charttechnischer Sicht fällt vor allem der Bruch des Aufwärtstrends seit März 2009 in den Blick.“
Im Jahr der Trendbrüche liege im deutschen Leitindex darüber hinaus eine charttechnische Schulter-Kopf-Schulter-Formation vor. Scherer sieht Investoren deshalb vor großen Herausforderungen: „Die beiden Voraussetzungen für eine nachhaltige Wende nach unten sind jetzt gegeben – der Bruch eines langfristigen Haussetrends sowie eine abgeschlossene obere Umkehr.“
40 Jahre alte Trends gebrochen
Die epochale Wende des Jahres 2018 an den Märkten signalisiert nicht zuletzt der Bruch von noch viel älteren Trends auf der Rentenseite. So haben sowohl die Renditen der 10-jährigen- als auch der 30-jährige US-Staatsanleihen inzwischen langjährige Bodenbildungen abgeschlossen. „Zum Teil stammen die Brüche der dazugehörenden Abwärtstrends von Anfang der 1980er-Jahre, das heißt, diese Trends sind fast 40 Jahre alt. Eine ganze Investorengeneration hat also nichts anderes als einen Bullenmarkt auf der Rentenseite erlebt“, gibt Scherer zu bedenken. Wie die Auswirkungen nach den erfolgten Trendbrüchen ausfallen, werde das „äußerst spannende Finanzmarktjahr 2019“ zeigen.
Exklusives Seminar „Das Jahr der Trendbrüche“
Welche Richtung werden die Märkte einschlagen? Unter dem Motto „Das Jahr der Trendbrüche“ lädt HSBC zur zehnten Auflage der traditionellen Jahresauftaktveranstaltung ein. Zwischen dem 8. Januar (Düsseldorf) und 17. Januar (Hannover) haben die Teilnehmer in insgesamt sieben deutschen Städten Gelegenheit mit den vier Referenten, darunter Jörg Scherer, die wichtigsten Aktien-, Renten-, Währungs- und Rohstoffcharts zu diskutieren. Der Eintritt zum exklusiven Seminar für Anlageberater und Vertriebsmitarbeiter ist kostenfrei, die Plätze sind allerdings begrenzt.
Für alle Interessierte bietet HSBC vorab das Webinar „Technischer Jahresausblick 2019“ an. Am Donnerstag, 3. Januar 2019, analysiert Jörg Scherer um 18.30 Uhr Aktien- und Rentenmärkte, Währungen und Rohstoffe und wagt einen Ausblick auf das Börsenjahr.
Weitere Infos: www.hsbc-zertifikate.de/Webinare
Schwaches viertes Quartal – schlechtes Omen für Q1?
Wie Dax und S&P 500 ganz aktuell einzuschätzen sind, erläutert Jörg Scherer in seinem jüngsten Beitrag für HSBC Daily Trading TV