Die HSBC erwägt den Verkauf mehrerer deutscher Geschäftsfelder. Das berichtet „Bloomberg“ (Bezahlschranke) und verweist auf mit der Angelegenheit vertraute Personen: Demnach prüft die HSBC die Veräußerung des deutschen Private Banking, der Verwahrstelle und der Kapitalverwaltungsgesellschaft. Ein Sprecher wollte sich gegenüber dieser Redaktion nicht zu den Medienberichten äußern.
Private Banking wuchs in den vergangenen Jahren
Laut des Medienberichts arbeitet die Bank derzeit mit Beratern an einer Überprüfung des deutschen Geschäfts, allerdings befänden sich die Gespräche in einem frühen Stadium. Auch sei nicht sicher, ob die Überprüfung wirklich zu einem Verkauf von Geschäftsfeldern führen wird. Das deutsche Firmenkundengeschäft und die Handelssparte der Bank stehen laut des Medienberichts nicht zur Disposition.
Im Private Banking beschäftigt die HSBC in Deutschland nach Informationen dieser Redaktion etwa 100 Mitarbeitende, das Geschäft wuchs in den vergangenen Jahren. Nachdem Rudolf Apenbrink 2023 das Institut verlassen hatte, übernahm Axel Hoffmanns die Leitung des Private Banking. Die Kapitalverwaltungsgesellschaft agiert unter dem Namen HSBC Inka am deutschen Markt und zählt zu den größten Master-Kapitalverwaltungsgesellschaften Deutschlands.
Ende 2023 administrierte die HSBC Inka 402 Milliarden Euro und zählte institutionelle Investoren wie die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder zu den eigenen Master-KVG-Kunden. Für den Großanleger administriert die HSBC Inka einen Großteil des Kapitalanlagenportfolio mit einem Wert von 54 Milliarden Euro. Auch im Verwahrstellengeschäft, dessen Verkauf laut des Medienberichts denkbar ist, gehört die HSBC mit einem verwahrten Vermögen von über 300 Milliarden Euro zu den größten Anbietern in Deutschland.
„Bloomberg“ verweist aber auch darauf, dass sich die HSBC in den vergangenen Jahren aus Geschäftsbereichen und Regionen wie Nordamerika oder dem französischen Privatkundengeschäft zurückgezogen habe. Die Bank wolle sich mehr auf das Kerngeschäft in Asien fokussieren, schreibt das Online-Medium. In Deutschland ist die HSBC nur noch eine Niederlassung der HSBC Continental Europe mit Sitz in Paris.