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HSBC Deutschland zu Saisonalitäten Warum Anleger im Spätsommer Cash bereithalten sollten

Zu den bekanntesten Börsenweisheiten zählt „Sell in May and go away“. Solche saisonale Überlegungen greifen wir regelmäßig in unserem börsentäglichen Newsletter „HSBC Daily Trading“ auf.

Obwohl das Börsenbonmot historisch betrachtet seine Berechtigung besitzt, können wir in der Rückrechnung seit 1988 zeigen, dass Anleger noch besser fahren, wenn sie erst Ende Mai der Börse den Rücken kehren und zu Beginn des vierten Quartals wieder investieren.

Die rein saisonale Strategie möchten wir um eine weitere – inzwischen auch wissenschaftlich anerkannte Renditequelle – erweitern. Gemeint ist der Effekt, dass kleine und mittlere Unternehmen den großen Blue Chips an der Börse oftmals die Show stehlen. In Deutschland laufen beispielsweise M-Dax und S-Dax seit vielen Jahren besser als der „große Bruder“.

In wissenschaftlichen Untersuchungen wird dieses Phänomen dadurch erklärt, dass kleine und mittelgroße Unternehmen oftmals über eine geringere Liquidität verfügen als ihre Pendants aus dem Dax. Für die schlechtere Handelbarkeit verlangen Investoren eine Prämie. Der Effekt lässt sich aber nicht nur hierzulande beobachten, sondern auch in den USA sowie in vielen anderen Aktienmärkten.

Small und Mid Caps unterliegen ebenfalls Saisonalitäten

Interessanterweise unterliegt die Kursentwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen ebenfalls dem Faktor Saisonalität. Die Erfahrung zeigt: Eine Outperformance der Small und Mid Caps ergibt sich regelmäßig vor allem bis zum Sommer. In den besonders kritischen Börsenmonaten August und September setzt hingegen eine deutliche Erholung der Blue Chips ein, der im vierten Quartal oft erhebliche Kurssteigerungen folgen. Das Phänomen der Jahresendrally beflügelt vor allem die Börsenelite aus dem Dax.

Anleger können aus den Mustern eine Strategie bauen

Wenn Anleger alle diese Aspekte zusammenfügen, bietet sich eine saisonale Mid-Cap-Dax-Strategie an. Dabei setzen Investoren zu Jahresbeginn auf die Kursentwicklung des M-Dax, ehe sie Ende Juli der Börse den Rücken kehren. In den schwierigen Börsenmonaten August und September wird stattdessen Cash gehalten. Im letzten Quartal setzen Anleger dann mit einem klassischen Dax-Engagement auf eine mögliche Jahresendrally.

Grafik: Ergebnisse einer saisonalen Mid-Cap-Dax-Strategie gegenüber Buy-and-hold-Ansätzen

                                                                                                           Quelle: HSBC Deutschland

Wie sieht das Backtesting dieser Strategie aus? Schließlich heißt es immer so schön: „Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die Wertentwicklung in der Zukunft.“ Doch das Backtesting überzeugt mit ansehnlichen, konkreten Ergebnissen: Seit 1988 musste der M-Dax in den ersten sieben Monaten eines Jahres lediglich fünf Mal Kursverluste hinnehmen. Im Durchschnitt legten die deutschen Mid Caps um 10,47 Prozent zu.

Fast genauso überzeugend fällt der Ergebnisbeitrag der Blue Chips in den letzten drei Monaten eines Jahres aus. Bei ähnlich guter Trefferquote – nur sechs Verlustquartale bewirken eine Trefferquote von 80 Prozent – legte der Dax im letzten Quartal im Durchschnitt um 7,2 Prozent zu.

Und auch das Auslassen der kritischen Börsenmonate August und September liefert einen signifikanten Ergebnisbeitrag. Per Saldo konnte seit Bestehen des Dax eine Anfangsinvestition von 100.000 Euro auf über 12 Millionen Euro anwachsen. Dies entspricht einer durchschnittlichen Rendite von jährlich 18,37 Prozent. Dabei mussten Anleger nur in drei Jahren (2002, 2008 und 2014) mit der Gesamtstrategie Kursverluste hinnehmen.

Generell gilt: Was in der Vergangenheit bereits keine guten Resultate produzierte, hat in der realen Anwendung meistens keine Chance. Meist durchweg gute Ergebnisse in der Vergangenheit wiederum lassen auf die Zukunft hoffen. Anleger, die unsere Strategie nachhandeln wollen, sollten sich dennoch mit einem Sicherheitsabschlag gegen unerwartete Ereignisse schützen.

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