Vermögen wachsen zweistellig Jedem zweiten Family Office fehlt ein Nachfolgeplan

Porträtaufnahme von Caroline Kitidis vor einem HSBC-Gebäude

Caroline Kitidis, globale Leiterin UHNW bei HSBC Global Private Banking, sieht Family Offices gut für die Zukunft gerüstet – weist aber auch fortbestehende Herausforderungen hin. Foto: HSBC; Imago Images / NurPhoto

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Geopolitische Krisen, volatile Finanzmärkte und steigende Zinsen – trotz dieser herausfordernden Rahmenbedingungen war 2023 für europäische Family Offices ein erfolgreiches Jahr. Das zeigt der aktuelle European Family Office Report 2024 von Campden Wealth und HSBC Global Private Banking. Befragt wurden weltweit insgesamt 360 Vertreter aus Single Family Offices, davon 101 aus Europa.

Die Zahlen sprechen für sich: Bei fast 90 Prozent der befragten Family Offices stiegen das Familienvermögen und das verwaltete Vermögen (AUM). Knapp 40 Prozent steigerten ihr Vermögen sogar um mehr als 10 Prozent. Zudem übertrafen 44 Prozent ihre Investment-Benchmark. Auch die mit Family Offices verbundenen operativen Unternehmen entwickelten sich positiv – rund 70 Prozent meldeten Umsatzsteigerungen.

Die teilnehmenden Familien verfügen durchschnittlich über ein Gesamtvermögen von 1,8 Milliarden US-Dollar. Das gesamte verwaltete Vermögen aller teilnehmenden Family Offices beläuft sich auf 136 Milliarden US-Dollar.

Technologie und KI im Fokus

„Family Offices haben 2023 aufgrund verschiedener Faktoren ein starkes Jahr erlebt, darunter die sinkende Inflation und die Diversifikation ihrer Investmentportfolios in Sektoren wie Technologie und Industrie“, erklärt Robert Kalff, Leiter der Abteilung Family Offices bei HSBC Global Private Banking.

Der Fokus auf Technologie spiegelt sich auch in der operativen Ausrichtung wider: Ein Drittel der europäischen Family Offices nutzt bereits generative KI, weitere 30 Prozent wollen sie einführen. Auch Wealth-Aggregation-Plattformen gewinnen an Bedeutung. Die technologische Evolution ermöglicht den Vermögensverwaltern nicht nur, Sachverhalte effizienter zu verwalten, sondern auch datenbasiert und strategische zu entscheiden.

Private Märkte bleiben attraktiv

Bei der Asset Allocation zeigt sich eine klare Präferenz für private Märkte: Mit durchschnittlich 24 Prozent sind Private Equity, Venture Capital und Private Credit die zweitgrößte Anlageklasse in den Portfolios – nur knapp hinter Aktien mit 26 Prozent. Immobilien folgen mit 15 Prozent auf Platz drei. Die Mehrheit der Family Offices plant, mehr in private Märkte zu investieren.

Geografisch bleiben die Investments stark auf Europa und Nordamerika fokussiert. Über 50 Prozent der Anlagen europäischer Family Offices sind in Europa (einschließlich Großbritannien) investiert, 37 Prozent entfallen auf Nordamerika. Künftige Investitionen werden sich voraussichtlich besonders auf Kontinentaleuropa und die USA konzentrieren.

Nachholbedarf bei Nachfolgeplanung

Beim Thema Nachfolgeplanung sind Family Offices häufig noch in der Pflicht. Nur 47 Prozent haben überhaupt einen Nachfolgeplan – und von diesen Plänen sind nur 13 Prozent formal schriftlich fixiert. „Obwohl ein Drittel glaubt, dass die nächste Generation in den nächsten 10 Jahren die Kontrolle über das Familienvermögen übernehmen wird, sind die meisten vermögenden Privatpersonen und ihre Familien noch unvorbereitet und haben keine Nachfolgepläne“, kommentiert Caroline Kitidis, globale Leiterin UHNW bei HSBC Global Private Banking.

 

Die mangelnde Vorbereitung der nächsten Generation wird als zentrales Problem gesehen. Oft sei die nachfolgende Generation noch zu jung oder es fehle an der Qualifikation, um die Leitung zu übernehmen. Family Offices versuchen gegenzusteuern, indem sie verstärkt in Mentoring-Programme investieren, Ausbildungskosten übernehmen und Berufserfahrung vermitteln.


Die vollständige Studie auf Englisch finden Sie hier.

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