Die durchschnittliche Haltedauer der aktiven Beteiligungen in US-Buyout-Fonds ist 2023 auf 3,3 Jahre gestiegen. Im Vergleich zu 2021 entspricht dies einer Verlängerung um sechs Monate. Neben der durchschnittlichen Haltedauer hat sich auch der Anteil der Firmenbeteiligungen erhöht, die bereits mehr als fünf Jahre in der Hand von Private-Equity-Managern liegen. Mit 31 Prozent ist dieser Wert höher, als es in den vergangenen zehn Jahren der Fall war.
Als Gründe für diese Veränderung gibt Benedikt Pfeuffer, der Co-Leiter des Bereichs Private Equity bei HQ Trust, „unterschiedliche Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern, die Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe sowie gestiegene Finanzierungskosten“ an.
Zwar ließe sich im aktuellen Umfeld von niedrigen Einstiegspreisen profitieren. Zu diesen Preisen wollten Private-Equity-Manager jedoch nicht verkaufen. Ziel eines Buyout-Fonds ist schließlich der möglichst zeitnahe und gewinnbringende Verkauf des Unternehmens beziehungsweise der Mehrheitsbeteiligungen. Aufgrund der aktuellen Situation befindet sich somit fast ein Drittel der Unternehmen mit mehr als fünf Jahren länger im Private-Equity-Besitz als typischerweise vorgesehen.

Pfeuffer erwartet, dass sich die Situation im laufenden Jahr ändern wird. Für eine Zunahme der Transaktionen sprechen etwa die erwarteten Zinssenkungen und Signale aus den USA über eine wachsende Finanzierungsbereitschaft aufseiten der Banken. Gleichzeitig steige der Druck auf die Manager, Unternehmen zu verkaufen: „Die Investoren haben weiterhin eine gewisse Präferenz für Liquidität und realisierte Renditen“, so Pfeuffer. Angesichts der erwarteten Veränderung auf dem Markt für 2024 bleibe die Anlageklasse Private Equity aber interessant und ließe „längerfristig weiterhin attraktive Erträge“ erwarten.