Analyse von HQ Trust Ist 2023 bisher ein typisches Aktienjahr?

War 2023 bisher ein typisches Jahr für den Dax? Das fragte sich der Pascal Kielkopf von der Investmentgesellschaft HQ Trust. Um dem nachzugehen, untersuchte der Kapitalmarktanalyst die monatlichen Renditen des Dax, beziehungsweise seines Vorgängerindex, seit dem Jahr 1965.

In die Analyse flossen demnach die Monate von Januar bis September 59-mal ein, die von Oktober bis Dezember 58-mal.

Ein Jahr wie aus dem Lehrbuch

Seine Erkenntnisse: Bislang war das Aktienjahr 2023 wie aus dem Lehrbuch – in sechs der neun Monate lag die Dax-Rendite weniger als 2 Prozentpunkte von ihrem historischen Mittelwert entfernt. In vier Monaten konnte man sogar von einer Punktlandung sprechen: „Im Februar, März, April und Juli betrug die Abweichung vom langjährigen Mittel weniger als einen Prozentpunkt“, so Kielkopf. Auch in diesem Jahr habe der September seinem Ruf als schlechtester Börsenmonat alle Ehre gemacht. 

„Verlassen sollten sich Anleger auf die Saisonalität trotzdem nicht“, warnt der Kapitalmarktanalyst. Lag die Korrelation mit den Durchschnittsrenditen in diesem Jahr bislang bei 76 Prozent, konnten im historischen Schnitt gerade einmal 16 Prozent beobachtet werden.

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HQ Trust
© Refinitiv, HQ Trust Research.

Januar und November als Börsenstars

„Der September hält gleich mehrere Negativrekorde: Dort war nicht nur der Anteil der Monate mit negativen Vorzeichen mit 59 Prozent am größten. In den September fiel auch der größte Monatsverlust aller Zeiten: minus 25 Prozent im Jahr 2002“, fasst Kielkopf zusammen. Den geringsten Anteil negativer Momente teilen sich Januar und November. Seit dem Jahr 1965 konnte in diesen beiden Monaten in zwei von drei Fällen ein Zuwachs erzielt werden.

„Das größte Monatsplus der vergangenen 59 Jahre konnten Anleger verbuchen, die im April 2003 in den Dax investiert hatten: Es lag bei 21,4 Prozent“, analysiert Kielkopf weiter. Die niedrigsten Kursausschläge gab es dagegen im Börsenmonat Juni: Hier lag die sogenannte Dispersion, der Abstand zwischen dem besten und dem schlechtesten Monat, lediglich bei 19,1 Prozent.

Zum Vergleich: Mit 35,4 Prozent teilen sich die höchste Dispersion August und Oktober – knapp gefolgt vom September, der noch auf 32,9 Prozent kommt. 

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