Kennen Sie Winterberg? Der Autor dieses Artikels kennt den Ort durchaus. Allerdings hat er auch seine Wurzeln in Nordrhein-Westfalen, wo Winterberg liegt. Und für das Bundesland im Westen Deutschlands und seine Bewohner hat der Ort schon eine fast überragende Bedeutung: Ski-Mekka, Mountainbike-Hochburg und das Dach NRWs – schließlich schmiegt sich die Ortschaft im Hochsauerlandkreis an die höchsten Berge des bevölkerungsreichsten Bundeslands.
Eine Vermögenstreuhand für Winterberg und das Sauerland
Setzt sich der Autor dieses Textes allerdings eine bildlich gemeinte und neutrale Private-Banking-Brille auf, schnurrt die Bedeutung Winterbergs ein wenig zusammen. Im Sauerland ist die räumliche Dichte an Wertpapierinstituten gering, im Bankgeschäft dominieren die genossenschaftlichen Vertreter und die öffentlich-rechtlichen Gegenspieler. Die Vertreter aus dem Sparkassenlager planen gar eine Dreifach-Fusion: Die Sparkassen Arnsberg-Sundern, Hochsauerland und Mitten im Sauerland wollen künftig zusammen das Dach NRWs beackern.
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Kennen Sie Winterberg? Der Autor dieses Artikels kennt den Ort durchaus. Allerdings hat er auch seine Wurzeln in Nordrhein-Westfalen, wo Winterberg liegt. Und für das Bundesland im Westen Deutschlands und seine Bewohner hat der Ort schon eine fast überragende Bedeutung: Ski-Mekka, Mountainbike-Hochburg und das Dach NRWs – schließlich schmiegt sich die Ortschaft im Hochsauerlandkreis an die höchsten Berge des bevölkerungsreichsten Bundeslands.
Eine Vermögenstreuhand für Winterberg und das Sauerland
Setzt sich der Autor dieses Textes allerdings eine bildlich gemeinte und neutrale Private-Banking-Brille auf, schnurrt die Bedeutung Winterbergs ein wenig zusammen. Im Sauerland ist die räumliche Dichte an Wertpapierinstituten gering, im Bankgeschäft dominieren die genossenschaftlichen Vertreter und die öffentlich-rechtlichen Gegenspieler. Die Vertreter aus dem Sparkassenlager planen gar eine Dreifach-Fusion: Die Sparkassen Arnsberg-Sundern, Hochsauerland und Mitten im Sauerland wollen künftig zusammen das Dach NRWs beackern.
Nicht mehr dabei, aber trotzdem mittendrin sind dann Holger Hoppe und Steven Ruschel. Das Duo arbeitete jahrelang bei der Sparkasse Hochsauerland zusammen, teilte sich ein Büro und auch die Führungsverantwortung für das Private Banking – mittlerweile ist es nur noch ein Büro, das Hoppe und Ruschel teilen. Beide haben sich gemeinsam unter dem Namen Hoppe & Ruschel Vermögenstreuhand selbstständig gemacht, beraten als vertraglich gebundene Vermittler der NFS Netfonds Financial Services ihre Kunden.
Raus aus der Sparkasse – und dann?
Am Anfang stand vor allem der Entschluss, die Bank zu verlassen. Die Gründe dafür sind die gleichen, die auch viele andere ehemaligen Private Banker anführen. Zu viel Standardisierung, zu viele Formalia, zu viele Prozesse, zu viel regulatorischer und vertrieblicher Druck, während Kunden die Erreichbarkeit und Einfachheit früherer Tage vermissen: Hoppe kündigte zuerst, Ruschel tat es ihm dann gleich – und schnell stand fest, dass beide auch weiter zusammenarbeiten wollen. „Ein Wechsel aus dem roten in das blaue Lager hätte nichts verändert, weil diese Themen auf alle Banken zukommen“, erklärt Hoppe und Ruschel ergänzt: „Wir haben unsere Perspektiven und Wünsche beleuchtet: Wir wollen einen Blick auf verschiedene Portfolios haben, mit den Kunden zusammenarbeiten, gute Anlageprodukte auswählen.“
Alle Teile der Serie „Raus aus der Bank“ im Überblick:
- Teil 14: Wie zwei langjährige Warburg-Banker in die Selbstständigkeit wechseln
- Teil 13: Ex-Deutsche-Bank-Berater schließen sich Multi Family Office an
- Teil 12: Ex-Bereichsleiter Private Banking: „Ich arbeite nur noch aus Leidenschaft“
- Teil 11: Ex-Private-Wealth-Beraterin: „Selbstständig arbeiten, so lange wie ich kann“
- Teil 10: „Rückblickend hätte ich früher den Mut fassen sollen“
- Teil 9: Duo wechselt aus der Apobank in die Selbstständigkeit
- Teil 8: Ehemalige Private Banker der Hypovereinsbank beraten in Flensburg
- Teil 7: Langjährige Wealth Manager wechseln aus der Commerzbank in die Selbstständigkeit
- Teil 6: Langjähriger Private Banker der Apobank wählt unternehmerischen Weg
- Teil 5: „Gefunden, wonach ich schon immer gesucht hatte“
- Teil 4: „Bis heute erläutere ich in Erstgesprächen genau diese Punkte“
- Teil 3: „Wir verstehen uns als externer Partner außerhalb der Bank“
- Teil 2: „Wir wollen die Finanzanwälte unserer Kunden sein“
- Teil 1: „Kunden sollen ein Verständnis für ihr modernes Portfolio bekommen“
Der Wechsel zu einer anderen Bank war damit schnell vom Tisch, ebenso der Wechsel zu einem anderen Vermögensverwalter – von denen es in der Umgebung ohnehin wenige gibt. Also eine Neugründung: Ein Vermögensverwalter mit eigener Bafin-Lizenz hätte wieder regulatorischen Aufwand mit sich gebracht, also blieb als einzige Option der Wechsel unter ein Haftungsdach. „Ein Bekannter hat uns von seinen positiven Erfahrungen berichtet, ich habe dann also Konditionen und Möglichkeiten verglichen“, erklärt Hoppe. Die Wahl fiel auf NFS Netfonds Financial Service – und der Weg in die Selbstständigkeit startete.
Von Trockenbau, Hacker-Angriffen und erfüllten Jahreszielen
Durch einen glücklichen Zufall fanden beide schnell ein Büro. Elektrik, Trockenbau, Umzug: Bekannte, Kunden und Familie halfen beim Start. „Wir kennen hier vor Ort fast jeden und haben dadurch auch eine Menge Unterstützung bekommen“, freut sich Ruschel. „Das Büro haben wir innerhalb weniger Wochen eingerichtet, nebenbei das Unternehmen gegründet und alle regulatorischen Vorgaben erfüllt.“ Auch ein Hacker-Angriff auf den Hochsauerlandkreis, der die Unternehmensgründung verzögerte, warf das Duo nicht zurück.
Schnell wechselten die ersten Kunden zum Duo und gaben schnell, das bestätigen Hoppe und Ruschel, gute Rückmeldungen. Das zeigen auch die Zahlen. Anfang des Jahres haben beide das Geschäft in der Selbstständigkeit aufgenommen, ihre Jahresziele schon im Juli erreicht. Ein Vermögen im hohen zweistelligen Millionenvermögen betreut das Duo für Privatpersonen und Firmen, berät zu Aktien und Anleihen genauso wie zu Fonds- und ETF-Strategien. Dazu kommen Dienstleistungen im Liquiditätsmanagement bis hin zum Advisory von Vermögensverwaltungen. Dabei ist beiden wichtig, was sie in ihrer Private-Banking-Anfangszeit bei der Sparkasse Hochsauerland zusammen schon etablierten: eine offene Infrastruktur, über die beide nicht nur die Wertentwicklung, sondern auch die Kostenquote optimieren können.
Hoppe und Ruschel wollen Wertentwicklung optimieren – und Gebührenstruktur
Dementsprechend sei auch der ETF-Anteil in den Kundenportfolios recht hoch. Vereinbart sei mit den Kunden darüber hinaus, dass mögliche Kickbacks, Bestandsrückvergütungen oder Ausgabeaufschläge wieder an die Kunden ausgekehrt oder mit der Servicegebühr verrechnet werden – das Kostenmodell ist laut Hoppe und Ruschel auf eine Effektivhonorarberatung ausgelegt. An Produkten verdienen beide laut eigener Aussage nichts, mittelfristig müssten die Portfolios der Kunden deshalb mindestens ein Volumen von 500.000 Euro haben. „Wenn Kunden darin aber einen aktiven Fonds halten, dann nur, weil es keinen passenden ETF dazu gibt oder er auch langfristig verlässlich die Vergleichsgruppe schlägt“, fasst Ruschel zusammen.
Im Sauerland selbst könne man sich so gut positionieren, auch durch die regionale Verwurzelung: „Das Ruhrgebiet ist noch ein Stück entfernt, hier oben gibt es deshalb neben den Regionalbanken einen großen weißen Fleck auf der Private-Banking-Landkarte“, erklärt Hoppe und führt aus: „Den unternehmerischen Weg in unserer Region haben wir bewusst gewählt.“
Und gibt es trotzdem etwas, was beide vermissen? Hoppe will ehrlich sein: „Wir haben in der Sparkasse mit vielen netten Kolleginnen und Kollegen zusammengearbeitet – das Team und die regelmäßigen Schwätzchen in der Kaffeeküche fehlen uns schon.“ Die Lösung dafür wäre aber einfach, erwidert Ruschel: „Wir wollen uns schnellstmöglich in die Zwangslage bringen, eine neue Kollegin oder einen neuen Kollegen einstellen zu müssen.“ Denn sollten künftig Kunden Winterberg nicht nur als Ski-Mekka, Mountainbike-Hochburg und das Dach NRWs wahrnehmen, sondern auch als Sitz von Hoppe & Ruschel Vermögenstreuhand, dann könnte sich das Duo auch personellen Zuwachs vorstellen.