Hochvermögende Einzelpersonen oder Familien investieren fleißig über Buyouts in Private Equity. So haben sie dieses Jahr an Public-to-private-Transaktionen mitgewirkt, die einen Wert von mehr als 20 Milliarden US-Dollar auf die Waage bringen. Das zeigen Daten von „Bloomberg“ (Bezahlschranke). Buyout-Firmen hätten in diesem Jahr bis Mai insgesamt Übernahmen von börsennotierten Unternehmen im Wert von 91 Milliarden Dollar angekündigt.
Hochvermögende Co-Investoren seien damit eine wichtige Kapitalquelle für große Private-Equity-Unternehmen, weil geliehenes Geld ob der gestiegenen Zinsen noch immer teuer sei. Und ein weiterer Effekt verstärkte sich, als die Zinsen stiegen: Weil der Wert der bestehenden Anleiheninvestments von institutionellen Investoren wie Pensionsfonds, Versicherungen oder Stiftungen zusammensackte, rissen einige von ihnen die Höchstquoten ihrer Budgets für Private-Equity- oder andere alternative Anlagen. Sie fallen damit als Geldgeber für Private Equity Deals aus.
Institutionelle Investoren haben Höchstquoten gerissen
Der Denominator-Effekt führt laut „Bloomberg“ deswegen dazu, dass sich die Private-Equity-Anbieter mit eigenkapitalstarken Hochvermögenden neue Geldgeber suchen. Eine gewisse anekdotische Evidenz dafür ist nicht zu leugnen: KKR etwa hat für das Geschäft mit hochvermögenden Kunden einen ehemaligen Deutschbanker verpflichtet und betont, das Geschäft ausbauen zu wollen.
Konkret weist Bloomberg auf mehrere Private-Equity-Transaktionen hin, bei der hochvermögende und auch deutsche Investoren als Co-Anleger auftraten: So hat die Viessmann-Familie gemeinsam mit KKR die Übernahme von Encavis finanziert – 2,7 Milliarden Euro war die Transaktion schwer, mit der Encavis von der Börse verschwindet. Ein Teil des Betrags davon kommt von der Viessmann-Familie, die unlängst einen Teil ihres Familienunternehmens an Carrier Global verkauft hat.
Außerdem hat das Family Office von Michael Dell zusammen mit Silver Lake die größte Private-Equity-Übernahme dieses Jahr getätigt: Für 13 Milliarden Dollar haben die Investoren die Talentagentur Endeavor Group Holdings übernommen. Die italienische Familie Salciccia hat zusammen mit Morgan Stanley die Salcef Group von der Börse genommen, die Lego-Familie Kirk Kristiansen mit Goldman Sachs Asset Management Kahoot. Die dänische Familie investiert auch über Family Office Kirkbi in Private Equity.