Hindernis Handelsplattform London Stock Exchange glaubt nicht an Fusion mit Deutscher Börse

Die London Stock Exchange (LSE) hat mitgeteilt, dass sie die geplante Fusion mit der Deutsche Börse für unwahrscheinlich hält. Grund ist eine regulatorische Hürde, die auf das mögliche Ende der Bemühungen beider Unternehmen hindeutet, einen europäischen Börsenchampion zu schaffen. Aktien der Deutschen Börse verloren daraufhin am Montag bis zu 3,1 Prozent, die der LSE gaben bis zu 2,6 Prozent ab.

Vertreter der Europäischen Union hatten von LSE gefordert, MTS, eine italienische elektronische Handelsplattform für europäische Staatsanleihen, zu veräußern. LSE teilte mit, sie könne einer solchen Veräußerung nicht zustimmen und werde keine entsprechende Abhilfemaßnahme einreichen. „Auf Grundlage der derzeitigen Position der Kommission hält LSE es für unwahrscheinlich, dass die Kommission die Freigabe für die Fusion erteilt“, hieß es in einer Mitteilung der LSE vom Sonntag.

Zuvor hatte LSE als einziges Zugeständnis an die Wettbewerbsaufseher angeboten, ihr französisches Clearing-Haus zu verkaufen. LSE zufolge hat die Kommission unerwartet neue Bedenken in Bezug auf den geplanten Verkauf der französischen Tochter und deren Beziehungen zu MTS geäußert. LSE und Deutsche Börse boten EU-Vertretern eine Abhilfemaßnahme an, die abgelehnt wurde. Stattdessen habe die Kommission von LSE gefordert, ihren MTS-Mehrheitsanteil zu verkaufen, um die Transaktion mit der Deutschen Börse zu genehmigen, teilte LSE mit.

Trotz dieses Rückschlags sei die Transaktion noch nicht ganz gestorben, erklärte LSE. „Das LSE-Board ist weiterhin überzeugt von den strategischen Vorteilen der Fusion und sieht eine starke Unterstützung von Aktionären für die Transaktion“, so das Unternehmen. „LSEG wird weiterhin Schritte unternehmen, um die Fusion umzusetzen.“

Die Aufsicht wird bis zum 3. April eine Entscheidung zu der Übernahme fällen, jedoch schrieb die Deutsche Börse in einer Mitteilung vom Sonntag, sie erwarte eine Entscheidung bis Ende März. Das Land Hessen, das sich kritisch gegenüber dem Deal geäußert hatte, beaufsichtigt die Deutsche Börse und wird die Transaktion unter die Lupe nehmen, wenn die EU grünes Licht geben sollte. „Die Parteien sehen der weiteren Prüfung der Europäischen Kommission entgegen“, hieß es in der Mitteilung der Deutschen Börse.

 

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