Family Officer sind demnach im Vergleich zur Gesamtbevölkerung
- aufrichtiger und weniger manipulativ anderen gegenüber
- fairer und nutzen andere weniger aus
- weniger stark durch Geld oder sozialen Status motiviert
- weniger furchtsam in Bezug auf körperliche Schmerzen, das heißt tapferer und schmerzunempfindlicher
- weniger ängstlich und damit weniger stressanfällig bei intensiveren Problemen und Herausforderungen
- weniger abhängig von anderen, das heißt, sie sind selbstsicherer und lösen Probleme selbstständig
- kritischer ihrer Umwelt gegenüber und in der Bewertung anderer
- geduldiger und werden weniger schnell emotional
- mit einem höheren sozialen Selbstwertgefühl ausgestattet, ruhen eher in sich selbst und sehen ihre eigenen Fähigkeiten positiv
- sozial mutiger, das heißt, selbstsicher im Umgang mit Fremden, und vertreten ihre Meinung
- ordentlicher und bevorzugen ein strukturiertes Vorgehen
- sorgfältiger und verfügen über eine ausgeprägte Arbeitsethik und Fleiß
- besonnener: Sie handeln überlegt und durchdenken ihre Handlungen sorgfältig
- neugieriger und interessierter an einer Vielzahl von Themen
- unkonventioneller und neuen Ideen und Themen gegenüber aufgeschlossener
Betrachtet man die dargestellten Persönlichkeitsfacetten von Family Officern, so findet man eine Vielzahl von Hypothesen bestätigt, die man zu einem idealtypi schen Family Officer vorher hatte. Auch in Bezug auf das Tagesgeschäft eines Family Office ergeben die Ausprägungen Sinn. Wer Vermögen treuhänderisch verwaltet, sollte tunlichst aufrichtig, fair und keinesfalls gierig sein.
Im Umgang mit großen Kapitalanlagen darf man nicht ängstlich sein und muss unabhängig handeln können. Spiegelbildlich betrachtet bedarf es hierfür Mut und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Um gute Entscheidungen mit teils langfristigen Auswirkungen auf das Vermögen zu treffen, ist ein kritischer Blick zwingend notwendig. Im Umgang mit Prinzipalen sind teilweise Geduld und eine hohe emotionale Intelligenz gefragt.
Ohne strukturiertes Vorgehen und Sorgfalt kann insbesondere bei der teilweise sehr hohen Komplexität der Kapitalanlagen kein Vermögen bilanziert oder kontrolliert werden. Nicht nur Warren Buffett hat ein „Abo“ auf Besonnenheit und kluges Handeln. Auch Family Officer benötigen diese Eigenschaft. Letztendlich wird sich kein Family Officer ohne Neugierde und Aufgeschlossenheit in die breite Themenvielfalt eines Family Office einarbeiten können.