Henley Global Citizens Report Vermögende verlassen Russland – und ziehen in die Emirate

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Vor 2020 wanderte immer mehr Vermögen um den Globus, die Pandemie bereitete der Entwicklung ein jähes Ende. 2013 lag die Zahl der abgewanderten HNWIs bei 51.000. Wenn die Prognose für 2023 zutrifft, wird diese Zahl in diesem Jahrzehnt trotz des zweijährigen Einbruchs durch die Pandemie um 145 Prozent steigen.

Die Zahl der Vermögenden wird von 2013 bis 2023 um 145 Prozent wachsen

Betrachtet man die Zahlen vor der Pandemie, so wuchs die Zahl der Umzüge von Vermögenden jedes Jahr relativ konstant. Abgesehen von einem sprunghaften Anstieg um 28 Prozent im Jahr 2016, als neben der Zuwanderung in die Vereinigten Arabischen Emirate auch die Zahl Umzüge nach Australien, in die USA, nach Kanada und Neuseeland durch Investitionsmigrationsprogramme stark zunahmen, lag das Wachstum jedes Jahr zwischen 12 Prozent und 16 Prozent, bis es 2019 nur noch 2 Prozent betrug.

 

Die Migration von vermögenden Privatpersonen ist laut der Studienautoren ein wichtiger Indikator für die Gesundheit einer Volkswirtschaft. So sind Länder, die vermögende Privatpersonen anziehen, in der Regel robust, haben eine niedrige Kriminalitätsrate, wettbewerbsfähige Steuersätze und hervorragende Geschäftsmöglichkeiten. Hier fördern auch oft formelle Investitionsmigrationsprogramme aktiv ausländische Direktinvestitionen im Gegenzug für Aufenthalts- oder Staatsbürgerschaftsrechte. Der Bericht zeigt, dass viele Millionäre auf der Suche nach einem neuen Standort für sich, ihre Familien und ihr Vermögen sind, um sich gegen die weithin erwartete regionale und globale Volatilität der Zukunft abzusichern.

Zur Zeit das Top-Ziel: Die Vereinigten Arabischen Emirate

Mit 4.000 prognostizierten Nettozuzügen von HNWIs sind die Vereinigten Arabischen Emirate 2022 immer noch das beliebteste Auswandererziel, gefolgt von Australien mit 3.500 und Singapur mit 2.800. Mit 15.000 prognostizierten Nettowegzügen von Vermögenden im Jahr 2022 ist Russland das unbeliebteste Land, gefolgt von China mit 10.000 und Indien mit 8.000.

Aber: Laut Henley-Bericht wird die Zahl der Vermögenden in Indien im nächsten Jahrzehnt am schnellsten wachsen (um 80 Prozent), gefolgt von Australien mit 60 und China mit 50 Prozent. Die kurzfristigen Trends widersprechen also durchaus den langfristigen Aussichten für die einzelnen Länder – in Deutschland soll die Zahl der Vermögenden übrigens um 10 Prozent wachsen, während das Wachstum im vergangenen Jahr bei 4 und im vergangenen Jahrzehnt bei 11 Prozent lag.

Das Private Wealth Migration Dashboard von Henley & Partners enthält vier verschiedene Datensätze und Statistiken: Die Zuzüge und Wegzüge von vermögenden Privatpersonen, die Gesamtmigration von vermögenden Privatpersonen, das Wachstum bei der Zahl der vermögenden Privatpersonen und die einzelnen Länderdaten für vermögende Privatpersonen.

Hier geht es zum Bericht

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