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Hedge-Strategien Welche Chancen Volatilität und Disruption jetzt bieten

Brooks Ritchey, Senior Managing Director von K2 Advisors

Brooks Ritchey, Senior Managing Director von K2 Advisors

Das Jahr 2016 hat bislang einige Gelegenheiten geboten, meinen Leitsatz „Jede neue Krise ist eine versteckte Chance“ zu überprüfen. Zwar war der Auftakt an den globalen Märkten unruhig, doch die anschließende Volatilität hat Chancen in Form von Marktineffizienzen eröffnet.

Ein ineffizienter Markt bedeutet meist, dass sich Anleger bei ihren Entscheidungen nicht von Fundamentaldaten, sondern von Ängsten leiten lassen. Dadurch entsprechen die Preise von Wertpapieren nicht unbedingt ihrem zugrundeliegenden Wert. Die meisten Hedge-Strategien versuchen, von eben diesen Marktineffizienzen zu profitieren. Dazu nutzen sie Preisdifferenzen und relative Unterschiede zwischen Wertpapieren, technischen Marktbewegungen, tiefen fundamentalen Bewertungsanalysen und anderen quantifizierbaren Trends und/oder Inkonsistenzen aus.

Bei der Anlage in Hedge-Strategien über unsere Liquid-Alternatives-Portfolios gehen wir davon aus, dass Ineffizienzen uns bessere Gelegenheiten bringen, Überrenditen zu erwirtschaften. Mit anderen Worten: In volatilen Zeiten haben Anleger in Hedge-Strategien eine bessere Chance, Gewinner von Verlierern zu unterscheiden. Wir erwarten auf der Grundlage unseres aktuellen Wirtschaftsausblicks, dass die Volatilität noch eine Weile anhalten wird – und vielleicht sogar eskalieren könnte.

In unseren Liquid-Alternative-Portfolios setzen wir üblicherweise vier Hedgingstrategien ein: Long-Short Equity, Relative Value, Event Driven und Global Macro. Dabei sind Global Macro und Long-Short unserer Ansicht nach kurzfristig am besten positioniert, um von der erwarteten Zunahme der Marktvolatilität zu profitieren.

Global Macro: Der australische Immobilienmarkt vermisst Gelder aus China

Global-Macro-Strategien konzentrieren sich auf makroökonomische Top-down-Chancen über Märkte und Anlagemöglichkeiten hinweg, einschließlich Währungen und Rohstoffe. Sie berücksichtigen zahlreiche Faktoren, zu denen Konjunkturindikatoren für Länder oder Regionen ebenso zählen können wie geldpolitische Trends.

Ein Beispiel für eine globale Entwicklung, das einige Strategen aufhorchen lässt, sind die Auswirkungen des schwachen chinesischen Wachstums auf dem australischen Immobilienmarkt. In der Wirtschaft – und im Bausektor – Chinas hatte es in den vergangenen zwei Jahrzehnten einen Boom gegeben. Dadurch war das Land ein wichtiger Importeur für Rohstoffe aus Australien wie insbesondere Eisenerz. Gleichzeitig haben chinesische Bürger hohe Summen in den australischen Immobilienmarkt investiert, was dazu beigetragen hat, dass die dortigen Preise für Wohnimmobilien gestiegen sind.

Im Zuge des nachlassenden Wachstums im Reich der Mitte und sinkender Rohstoffpreise ist die Wirtschaftslage in Australien in den letzten Monaten schlechter geworden. Das hatte eine dämpfende Wirkung auf die Käufe von Wohnimmobilien durch die einheimische Bevölkerung. Einige Analysten haben zuletzt auf die sinkende Nachfrage seitens chinesischer Immobilienanleger hingewiesen, vor allem seit der Abwertung der Landeswährung Yuan im August 2015.

Unserer Einschätzung nach sind australische Banken akut anfällig für eine Korrektur bei den Häuserpreisen, weil sie einen großen Anteil am Markt für Wohnimmobilienkredite in ihrem Land haben. Zu dem hohen Risiko in diesem Bereich kommt noch hinzu, dass Banken in Australien für die Einschätzung des Kreditrisikos von Hauskäufern rechtlich verantwortlich sind. Darüber hinaus lassen unsere Analysen erkennen, dass viele australische Banken zu einem Aufschlag gegenüber Banken weltweit gehandelt werden.

Leerverkäufe – Chancen mit unbegrenztem Verlustpotenzial

Unter Beachtung der oben genannten Faktoren könnten Manager von Hedge-Strategien entscheiden, Shortpositionen in australischen Banken einzugehen, weil sie erwarten, dass sich diese Aktien unterdurchschnittlich entwickeln werden.

Shortpositionen sind im Grunde Leerverkäufe Ein Leerverkauf ist der Verkauf eines Wertpapiers, das sich der Verkäufer von einem Broker geliehen hat, mit dem Versprechen, es später zurückzugeben. Über den Broker werden die geliehenen Aktien verkauft, und die Einnahmen daraus dem Konto des Verkäufers gutgeschrieben.

Zu einem festgelegten späteren Datum muss der Verkäufer dieselbe Anzahl der geliehenen Aktien kaufen und sie dem Broker zurückgeben. Wenn der Kurs in der Zwischenzeit gefallen ist, bekommt er diese Aktien jetzt zu niedrigeren Kosten, und die Differenz zum Verkaufspreis ist sein Gewinn. Wenn der Kurs nach dem Verkauf steigt, bezahlt der Leerverkäufer dagegen einen höheren Preis für die Aktien und macht Verlust. Bei solchen Leerverkaufsstrategien gibt es ein unbegrenztes Verlustpotenzial.