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Hedge-Strategien Massive Sektorrotation verlangt nach Absicherung

Windkraftanlage des US-Mischkonzerns General Electric: Konjunkturempfindliche Unternehmen und Sektoren werden sich bei Trumps geplanten steigenden Infrastrukturausgaben gut behaupten können

Windkraftanlage des US-Mischkonzerns General Electric: Konjunkturempfindliche Unternehmen und Sektoren werden sich bei Trumps geplanten steigenden Infrastrukturausgaben gut behaupten können Foto: General Electrics

Nach dem Wahlsieg von Donald Trump drehte die Stimmung an den Märkten um 180 Grad. Zuvor hatten Prognosen beschränktes Wachstum und anhaltend niedrige Zinssätze erwartet. Sorgen vor Deflation/Stagflation bewegten die Anleger. Doch mit der Wahl drehten die Erwartungen von Deflation auf steigende Reflation, von stagnierendem BIP zu explosivem Wachstum. Viele Anleger witterten eine neue Weltordnung und begannen die Aktienkurse anzuschieben – die „Trumpflation“-Rallye hatte begonnen.

Brooks Ritchey, Senior Managing Director, K2 Advisors, sieht angesichts dieses Paradigmenwechsels an den Märkten einen gestiegenen Bedarf an Hedge-Strategien. „Viele Sektoren, die ein Nachfragedefizit erlebt hatten, nicht besonders beliebt und wohl unterbewertet waren, sind mit der neuen politischen Richtung Trumps in den Vordergrund gerückt. Die Zinserhöhung der Fed bestätigt die Prognose, dass die Inflation aufgrund Trumps Politik anzieht, und wir eine Phase der Reflation erleben dürften. Anleihen geraten gegenüber den Aktienmärkten ins Hintertreffen, hier erleben viele Anleger ein böses Erwachen. Gehedgte Strategien hingegen zahlen sich in diesem Umfeld der massiven Sektorrotation aus.“

Doch sind die neue Hoffnung und der Optimismus in den USA rational? Auf jeden Fall scheinen die Erwartungen sehr hoch zu sein. Wie dem auch sei, den Analysten von Franklin Templeton K2 Advisors zufolge gilt: Der zu beschreitende Weg wird durch Ungewissheit und Marktvolatilität geprägt sein – was Hedge-Strategien zuträglich ist.

Trumpflation eröffnet Chancen für Long-short-Strategien

Der Marktumschwung nach dem Wahlsieg Trumps verleiht Long-short-Strategien zusätzlichen Rückenwind, ebenso wie die Erwartung einer Zinsnormalisierung. Jüngst hat die US-Notenbank einen neuen, dritten Zinsschritt gewagt. Rob Christian, Senior Managing Director, Head of Investment Research, K2 Advisors: „Es ist zu erwarten, dass schwache Unternehmen in einem steigenden Zinsumfeld finanziell höherem Druck ausgesetzt sind: Long-short-Strategien dürften aufgehen und enorme Renditen bringen, wenn die Analysten zukünftige Gewinner und Verlierer zutreffend bestimmen können. Konjunkturempfindliche Unternehmen und Sektoren werden sich bei Trumps geplanten steigenden Infrastrukturausgaben gut behaupten können. Defensive Sektoren hingegen könnten ins Hintertreffen geraten, sobald sich Anleger aus renditeorientierten Titeln zurückziehen.“

Rob Christian verweist auf die jahrzehntelangen Erfahrungen an den Finanzmärkten: „In der historischen Rückschau erzielten Hedge-Strategien immer dann eine überdurchschnittliche Wertentwicklung, wenn die Wertentwicklung zwischen den am besten und den am schlechtesten performenden Sektoren des S&P 500 breiter wurde. Wir erwarten, dass sich dieser Spread künftig ausweitet.“

Chancen bei festverzinslichen Relative-Value-Anlagen

Seit der Trump-Wahl haben die Märkte einen tiefgreifenden Erwartungsumschwung mit Blick auf die Entwicklung der US-Zinsen erlebt. Die Erwartung höherer Zinsen beeinflusst auch die Anleihemärkte. Sowohl bei festverzinslichen Unternehmensanleihen als auch an den Anleihemärkten für staatliche Emittenten wird eine steilere Zinsstrukturkurve erwartet. Dadurch entstehen für Hedgefonds-Manager Chancen bei festverzinslichen Relative-Value-Anlagen. Beispielsweise können grenzüberschreitende Bewertungen im Vergleich zu heimischen sehr attraktiv bewertet sein, insbesondere angesichts der aggressiven Verlautbarungen der US-Notenbank zu Zinsanhebungen.