Die US-amerikanische Investmentgesellschaft Hamilton Lane kommt beim Aufbau ihres Europageschäfts voran. Vor wenigen Wochen hat die Tochtergesellschaft Hamilton Lane (Germany) GmbH von der deutschen Finanzaufsicht Bafin die Erlaubnis für den Geschäftsbetrieb gemäß Paragraph 32 Kreditwesengesetz (KWG) erhalten. Seit dem 11. September 2020 darf die Gesellschaft die im Paragraph 1 Kreditwesengesetz kodifizierte Abschlussvermittlung ebenso betreiben wie die Anlageberatung, Anlagevermittlung sowie Finanzportfolioverwaltung.
Seit 2018 ist Hamilton Lane in Deutschland aktiv und operiert am Standort Frankfurt. Von dort aus treibt Statthalterin Martina Schliemann den Aufbau des Geschäfts voran. Die Bafin-Lizenz ermögliche es dem Unternehmen, sich und seine Produkte in der Europäischen Union zu vermarkten, erläutert ein Sprecher der Gesellschaft gegenüber der Redaktion vom „private banking magazin“. Die neue Lizenz sei ein „natürlicher Schritt“ für Hamilton Lane, die Präsenz und das Geschäft in Deutschland zu verankern.
Hamilton Lane wurde im Jahr 1991 in den USA gegründet und betreibt außerhalb des Heimatmarktes auch Niederlassungen in Europa und Asien. Das Unternehmen ist spezialisiert auf sogenannte Privatmarktanlagen. Dazu zählen die Anlageklassen Private Equity, Private Debt, Infrastruktur und Immobilien. Kunden der US-Amerikaner sind neben institutionellen Anlegern und Privatbanken auch die Anbieter spezieller Plattformen, die Anlegern Zugang zum Privatmarkt eröffnen.
Hamilton Lane beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 400 Mitarbeiter und betreut Kapitalanlagen im Wert von rund 516 Milliarden Dollar. Diese Summe setzt sich zusammen aus diskretionär verwalteten Kapitalanlagen im Wert von 68 Milliarden Dollar und 447 Milliarden Dollar schweren Vermögenswerten, bei denen die US-Amerikaner als Berater fungieren (Stand: 30. Juni 2020). Die Aktien von Hamilton Lane sind zum Handel an der US-amerikanischen Technologiebörse Nasdaq zugelassen.