Gutes tun, tut gut – Teil 3 Warum klare Zielsetzungen bei sozialen Investments so wichtig sind

Die Wirkungstreppe veranschaulicht, welche Stufen der Wirkung es bei sozialen Investments gibt

Die Wirkungstreppe veranschaulicht, welche Stufen der Wirkung es bei sozialen Investments gibt Foto: Stefan Schultze/Phineo gAG

Eine Geldanlage würden Sie niemals tätigen, ohne zu wissen, welchem Zweck sie dient und wohin sie investieren. Ähnlich ist es bei sozialen Investments. Auch hier sollten Sie sich Ziele setzen, an denen sich die Investitionen orientieren.

Wie wichtig Ziele sind, wird an einem Beispiel deutlich: Angenommen, Sie oder Ihre vermögender Kunde möchten sich um den Klimaschutz kümmern. Dann stellt sich die Frage, wo genau Sie Ihr oder Sein Engagement verorten: Wollen Sie in die Forschung erneuerbarer Energien investieren? Sich für die Wiederaufforstung des Regenwaldes stark machen? Organisationen unterstützen, die Stromsparberatungen für Hartz-IV-Haushalte anbietet? Projekte fördern, die Solaranlagen in Schulen einbaut? Vor-Ort-Initiativen zum Erhalt des Wattenmeeres tatkräftig finanzieren? Und wo – in Ihrer Stadt oder überregional, in Deutschland oder im Ausland? …

Diese Kaskade sollten Sie so detailliert wie möglich durchdenken. Denn je genauer Sie wissen, welches Ziel Sie erreichen möchten, desto eher wissen Sie auch, welches Investment dafür nötig ist. Die Ziele helfen Ihnen letzten Endes auch, sich für oder gegen eine Form des Engagements zu entscheiden.

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EXKURS: Ab wann spricht man eigentlich von Wirkung? – Die Wirkungstreppe veranschaulicht, welche Stufen der Wirkung es gibt.
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Grafik: Stefan Schultze/Phineo gAG

Am Beispiel erklärt: Sie haben sich zum Ziel gesetzt, die Jugendarbeitslosigkeit im Stadtteil zu verringern und fördern eine Organisation, die Jugendlichen bei der Ausbildungsplatzsuche hilft. Die Organisation bietet beispielsweise Nachhilfestunden und Bewerbungstrainings an (= Outputs).

Die bloße Durchführung dieser Maßnahmen allein oder eine hohe Teilnehmerzahl sagen jedoch nichts über die Wirkung aus. Schließlich bedeutet die Teilnahme an einem Bewerbungstraining nicht automatisch, dass die Jugendlichen auch einen Job finden. Die Wirkung ergibt sich erst, wenn Jugendliche durch das Training relevante Fähigkeiten und Kenntnisse erwerben, Selbstvertrauen aufbauen und in Eigenregie überzeugende Bewerbungsunterlagen erstellen können (= Outcomes, Stufen 4 bis 6).

Finden die Jugendlichen infolgedessen einen Ausbildungsplatz und führt dies zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit im Stadtteil, ist das eine Wirkung auf gesellschaftlicher Ebene (= Impact, Stufe 7). Soweit die Theorie. In der Praxis lassen sich gesellschaftliche Wirkungen nur sehr schwer nachweisen. Aber es schadet andererseits nicht, sie sich zumindest als Ziel zu setzen. Sobald die Zielgruppe bestimmte Fähigkeiten erwirbt, ihr Handeln ändert oder sozial aufsteigt, haben Sie etwas bewirkt, auf das Sie stolz sein können.