Qualität Die zehn Maximen einer Vermögensverwaltung

Spiros Margaris, Margaris Advisory

Spiros Margaris, Margaris Advisory

Die Frage, die sich Family Offices immer wieder stellen müssen: „Ist meine Vermögensverwaltung gut genug?“ Genügt sie den Ansprüchen, die im Folgenden in Form von zehn Maximen formuliert sind?

Die „Zehn Maximen für gute Vermögensverwaltung“ sind speziell für Single Family Offices und Multi Family Offices von Bedeutung, da diese sehr große, komplex strukturierte Vermögen von mindestens 100 Millionen US-Dollar vertreten und höchste Anforderungen an die gewählten Partner (Spezialisten) haben.

Die Maximen sind angepasst natürlich auch für Privatinvestoren geeignet. Die Vermögensverwaltungs- und Strukturbedürfnisse müssen auf die Interessengruppen: „For me, my business or my heirs.“ - Für mich, mein Geschäft oder meine Familie - ausgerichtet sein. Was die Reihenfolge der Prioritäten angeht, ist diese natürlich nicht immer gleich; sie kann und muss sich den Gegebenheiten und Bedürfnissen der Single oder Multi Family Offices anpassen.

„Nur das Beste ist gut genug!“

Die Offices setzen sehr auf Diskretion und suchen sich die kompetentesten Experten, die auch einen emotionalen Abstand zu Anlageentscheidungen sicherstellen. Dabei versteht es sich von selbst, dass diese gewählten Partner die Bedürfnisse und Strukturen verstehen müssen. Das Motto der Lego Gruppe lautet: „Nur das Beste ist gut genug!“ Das ist genau das Motto, gemäß dem die Family Offices ihre Partner aussuchen. Es muss auch als Leitbild für die betreffenden Partner dienen.

Sehr wohlhabende Familien wollen nur bedingt und nach ihren eigenen Regeln mit Banken zusammenarbeiten, da eine Bank nicht per se die Experten hat, die den gewünschten Qualifikations- und Unabhängigkeitsansprüchen entsprechen. Es gibt Family Offices, die ihre Prioritäten dahingehend setzen, dass sie mit ihrem Vermögen (Aktien, Immobilien, Devisen, Rohstoffe, Hedge Fonds, Private Equity...) die bestmögliche Rendite erzielen und den Schwerpunkt deshalb auf Vermögensverwaltung / Wealth Management legen.

Andere legen den Schwerpunkt auf Strukturbedürfnisse unter anderem Cash Flow Management, Controlling (Budget, Kosten, Investitionen, Vermögen), administrative Dienstleistungen, Family Governance, Gesellschaftsstrukturen, Erbschaftsplanung, Nachfolgeregelung, Philanthropie, Steuer- und Rechtsfragen, Betreuung (Kunst, Immobilien, Yachten, Flugzeuge), Reporting, Risikoüberwachung, Vermögensplanung…

Die zwei Bedürfnisse schließen sich nicht aus sondern sind immer unausweichlich miteinander verbunden. Wenn von Vermögensverwaltung die Rede ist, können die Ansätze der Anlagepolitik je nach Familie andere Formen annehmen. In der Vermögensverwaltung sind unter anderem die Investitionsstrategie, Selektion der Portfoliomanager, die Vermögenskonsolidierung und das Monitoring der Performance integriert.

Die meisten Offices bestimmen im Voraus ihre optimalen strategischen Anlageallokationen, welche immer auch auf Liquiditäts-, Rendite- und Risikoziele Rücksicht nehmen müssen. Die folgenden zehn Maximen beziehen sich allein auf Vermögensverwaltungen; ob sie intern oder extern vergeben werden, ist unerheblich.

Die Betrachtung von Strukturbedürfnissen bleibt hier außen vor. Natürlich gibt es zu diesem Thema eine unendliche Anzahl von Maximen, aber hier sollen nur die wichtigsten zehn hervorgehoben werden.

Mit diesen sollte ein Office – oder auch ein Privatinvestor – prüfen können, ob die internen oder externen Vermögensverwalter die richtigen Einstellungen und Fähigkeiten besitzen, um ein komplex strukturiertes Vermögen zu den gewünschten Zielrenditen zu führen. Sie dienen damit als Leitbild der Anforderungen eines Family Offices zur Evaluierung und Auswahl der Partner ihrer Anlagestrategien und -interessen.