Grundsatzvereinbarung Wiener Privatbank bereitet Kauf der Valartis Bank vor

Eine Fusion steht an: Die Wiener Privatbank hat eine Grundsatzvereinbarung über den Kauf der Valartis Bank Austria abgeschlossen. Das teilte das Institut mit. Demnach soll der Kaufpreis bei 13 Millionen Euro liegen.

Im Rahmen eines Asset-Deals wird der Bankbetrieb der zur Schweizer Valartis Bank gehörenden Gesellschaft in Österreich, die Beteiligung an der Kapitalgesellschaft sowie die Liegenschaft in der Rathausstraße 20 in der Wiener Innenstadt erworben werden.

Noch steht die Transaktion unter Vorbehalt entsprechender Organbeschlüsse, aufsichtsbehördlicher Genehmigungen sowie einer vertieften Due Diligence. Mit einem erfolgreichen Abschluss würde die Bilanzsumme der Wiener Privatbank rund um Conwert-Gründer Günter Kerbler auf rund 500 Millionen Euro steigen.

Wiener Privatbank stärkt Position im Private Banking

Die Wiener Privatbank SE würde ihre Position am Private Banking-Markt deutlich stärken und internationalisieren. Kunden der Valartis Bank Austria würden von der Einbindung in eine renommierte, kapitalstarke Privatbank-Gruppe aus Österreich profitieren, heißt es.

Beide Institute verfügen über ausgezeichnetes Know-how und langjährige Kundenbeziehungen in den Bereichen Private Banking, Vermögensverwaltung und Asset Management. Der Fokus der Wiener Privatbank SE auf Immobilien und Kapitalmarkt würde durch die internationale Expertise sowie die eigene Kapitalanlagegesellschaft der Valartis Bank Austria optimal ergänzt werden.

Valartis Gruppe steckt in finanziellen Nöten

Wie die österreichische Zeitung „Der Standard“ bericht, steckt die Schweizer Valartis-Gruppe in Zahlungsschwierigkeiten. Die Holding hat um Nachlassstundung von sechs Monaten angesucht. In dieser Zeit sind weder Konkurs noch Pfändung möglich. Der liechtensteinischen Valartis Finance Holding – sie hält 100 Prozent an der Valartis Austria – wurde bereits im September ein Konkursaufschub gewährt.

Die Zahlungsengpässe beschränken sich ausschließlich auf die Holding-Gesellschaften der Valartis-Gruppe in der Schweiz und in Liechtenstein. Die beiden Privatbanken der Gruppe – die Valartis Bank Liechtenstein und die Valartis Bank Austria – und deren Kundenbeziehungen seien von der Nachlassstundung beziehungsweise von dem Konkursaufschub in Liechtenstein nicht betroffen, hieß es.

Die Probleme der Holdings stammen aus der Umstrukturierung der Valartis-Gruppe. Die Holdings haben 2014 die Tochterbanken gekauft, finanziert wurde das aber mit Krediten dieser Banken. Die Aufsichtsbehörden erlauben das nicht, inzwischen haben die gruppeninternen Kreditgeberinnen das Geld fällig gestellt. Insgesamt geht es um konzerninterne Schulden von 107 Millionen Euro, die die Holdings derzeit nicht zahlen können.

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